Nach der 9:0-Gala gegen Italien braucht die Nati heute vor allem eines: Bodenhaftung. Entsprechend betonten die Stars wie Kevin Fiala und Nico Hischier, dass es gegen Lettland ein ganz anderes Spiel geben werde.
Einen Vorgeschmack bekam die Nati zuletzt bei den Tests gegen die Balten in Herisau (4:1) und Weinfelden (2:0). Nati-Coach Patrick Fischer bezeichnet ihre Spielweise als «gradlinig».
Die Schweizer kennen die Letten nur zu gut. Da ist zum einen Power-Stürmer Ronalds Kenins. Er sagt, er habe seinen Lausanner Teamkollegen Joël Genazzi gewarnt: «Halt den Kopf oben!» Oder da ist Elvis Merzlikins, der in dieser Saison noch für Lugano spielte, ehe er sich Richtung Columbus verabschiedete. Seit dem Playoff-Out gegen Zug hat er allerdings nicht mehr gespielt und traf eben erst in Bratislava ein. Wegen dem Jetlag war er gestern beim 5:2 gegen Österreich nur Ersatz. Spielt er heute?
Kenins über Hartley: «Ein toller Trainer»
Oder da ist auch Trainer Bob Hartley. Der Stanley-Cup-Sieger mit Colorado (2001) hat in seiner einzigen Saison in der Schweiz einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 2012 wurde er mit den ZSC Lions Meister – und bei den Zürchern waren die meisten Spieler froh, dass er sich wieder in die NHL (zu Calgary) verabschiedete. Beim kanadischen Zuchtmeister, der diese Saison Omsk in den KHL-Final führte, weiss man, dass er eine Mannschaft defensiv strukturieren kann und nichts dem Zufall überlässt.
«Der Trainer musste auf der Bank ein wenig schreien, dass wir im Powerplay mehr schiessen müssen», erzählt 5:2-Torschütze Kenins, der unter Hartley den Durchbruch beim ZSC schaffte, nach dem Sieg gegen Österreich. Der Vorteil bei Hartley sei, dass immer Disziplin herrsche. «Er ist ein toller Trainer, darum hat er auch so viele Titel gewonnen. Er weiss, was er macht. Wir vertrauen ihm. Und er vertraut uns.»
Es gab ganz bittere Momente gegen die Letten
Nicht nur aus Sicht der Schweizer, bei denen diesmal Leonardo Genoni im Tor stehen dürfte, ist die Partie gegen die Letten ein Schlüsselspiel im Kampf um die Viertelfinal-Qualifikation. So einfach wie gegen Italien wird es für die Nati nicht mehr werden. Die Letten sind weit tempofester und stabiler als der Aufsteiger. Sie scheiterten letztes Jahr im Viertelfinal an Weltmeister Schweden nur knapp (2:3).
Die Schweizer sollten gewarnt sein: Gegen Lettland gab es schon einige bittere Pillen zu schlucken. Zum Beispiel beim Vor-Viertelfinal bei Olympia 2014 in Sotschi (0:1), oder im Jahr darauf an der WM in Prag (1:2 n.V.). Und nicht zu vergessen bei der Heim-WM in Bern 2009 (1:2). Immerhin: Das letzte WM-Duell ging in Moskau an die Schweizer (5:4).