Eine stabile Defensive, treffsichere, mutige und leidenschaftliche Angreifer – das hätte man vom HC Lugano eigentlich seit Saisonstart erwartet.
«Man muss mir etwas Zeit geben», hatte der neue Trainer Doug Shedden vor der Nati-Pause gesagt. Gestern zeigt die Mannschaft, dass sie die Pause genutzt hat. Obwohl die Waadtländer die Startphase klar dominieren.
Erst entwischt aber Damien Brunner in Unterzahl und bringt Lugano in Führung. Toll. Nur kehrt dann kurz der Schlendrian wieder zurück, und Lausanne kommt zu zwei billigen Toren, zur ersten Pause liegt Lugano hinten.
Die Reaktion: hinten dicht und vorne volles Rohr. Das hartnäckige Forechecking zwingt Lausannes Verteidiger zu Fehlern – und diese werden gnadenlos ausgenutzt.
Von Patzern bleibt aber auch Lebensversicherung Huet nicht verschont. Bei mindestens zwei Gegentreffern kann Huet (40) sein Alter nicht kaschieren. Noch schlimmer: der Abspielfehler von Lardi, der im eigenen Drittel Brunner übersieht. Den freien Puck drischt Sannitz (5 Tore in 4 Spielen!) zum 3:2 ins Netz.
Nun brechen in Heinz Ehlers Mörtelwüste alle Dämme.
Liegen in diesem Konzept die Nerven brach, kommt es zum kollektiven Zusammenbruch. Pettersson, der überragende Brunner und Hirschi zementieren Luganos Sieg.
Ärgerlich: Gobbis Schwalbe nach einem hohen Stock Hofmanns. Der Lausanne-Captain bricht zusammen wie von der Axt getroffen. Schauspielerei.