Lausanne-Raubein John Gobbi über seinen Cousin und Bundesratskandidaten Norman
«Unsere Familie ist sehr stolz»

Ein Dorf, zwei Persönlichkeiten. Das sagt Hockeyspieler John Gobbi über den Bundesratskandidaten Norman Gobbi, der sein Cousin ist.
Publiziert: 07.12.2015 um 20:15 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:12 Uhr
Von Nicole Vandenbrouck

Wer in Piotta, einem kleinen Dorf, das wie Ambri zur Gemeinde Quinto TI gehört, aufwächst, dessen Herz schlägt fürs Hockey. Wie jenes von John Gobbi (34). Der Verteidiger ist bei den Biancoblu gross geworden und ist heute Captain des HC Lausanne.

Nun hat es ein weiteres Mitglied aus der Gobbi-Familie aus Piotta ins Rampenlicht geschafft. Aber nicht des Hockeys wegen, sondern in der Politik. Obwohl: Bundesratskandidat Norman Gobbi (38) gehörte von 2007 bis 2011 dem Verwaltungsrat des HC Ambri-Piotta an. 2007 wurde er vom Einzelrichter mit 2000 Franken gebüsst, weil er bei einem hitzigen Derby den schwarzen Lugano-Stürmer Anson Carter rassistisch beschimpft habe.

«Jetzt kennt man schon zwei Gobbis»

Nun aber steht der Tessiner Lega-Staatsrat als möglicher künftiger SVP-Bundesrat in der Öffentlichkeit. In Interviews berichtet der Politiker stolz von seinem Cousin, dem Verteidiger von Lausanne und 45-fachen Schweizer Internationalen.

Was aber sagt John Gobbi, der vor zwei Wochen Vater von Söhnchen Matteo geworden ist, zur plötzlichen Berühmtheit seines Cousins? «Stellen Sie sich vor, Piotta ist ein Dorf mit etwas über 100 Einwohnern, und jetzt kennt man schon zwei Gobbis», sagt er, «das ist doch eine Ehre für die Familie Gobbi und einzigartig».

John Gobbi selbst ist nicht aktiv in der Politik und sagt, dass er mit keiner Partei besonders sympathisiere. Er inter­essiert sich aber fürs Geschehen in der Schweiz und im Tessin. «Ein Bundesrat aus unserem Kanton wäre interessant für unser Land.»

Die Bundesratswahlen verfolgt das Raubein mit Hang zur Provokation, der vor bald zwei Jahren von ZSC-Coach Marc Crawford als «ehrloser Spieler» und «Schauspieler» betitelt wurde, morgen wenn irgendwie möglich. «Das habe ich früher schon, weil es wichtig ist für die Schweiz. Und diesmal auch für unsere Familie.»

John glaubt an die Wahlchancen seines Cousins

Er sei sehr stolz gewesen, als er von der Kandidatur seines Cousins erfahren habe. «Norman hat ein Talent dafür», ist John Gobbi überzeugt. «Schon früher, als wir zusammen in die Schule gefahren sind, hat er mich immer übers politische Geschehen informiert. Jetzt hat er eine steile Karriere hingelegt», erzählt John Gobbi, der in letzter Zeit von Spielern und Gegnern oft nach einer Verwandtschaft mit dem Bundesratskandidaten gefragt worden ist. «Ein Klotener wollte wissen, ob Norman mein Vater sei», sagt der Lausanne-Captain lachend.

John Gobbi glaubt, dass sein Cousin gute Karten hat, gewählt zu werden. «Das würde unsere Väter und unser Dorf noch stolzer machen.»

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