Lausanne-Coach Heinz Ehlers (49)
Der Spielverderber

Weil Lausanne erneut auf Playoff-Kurs ist, zittern die Grossklubs. Ist Kloten heute im Cup-Halbfinal das nächste Opfer von Betonmischer Heinz Ehlers?
Publiziert: 04.01.2016 um 21:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:37 Uhr
Lausanne-Trainer Heinz Ehlers zeigt gerne Emotionen – und will sie auch von seinen Spielern sehen.
Foto: Keystone
Von Nicole Vandenbrouck

Diese Aussage von Lausanne-Trainer Heinz Ehlers verblüfft – bringt aber die Erfolgsstory der Waadtländer auf den Punkt: «Vom Team her sollten wir eigentlich keine Chance haben auf einen Playoff-Platz. Aber wir finden einen Weg, dass es doch gut aussieht.»

Wie dieser Weg aussieht, ist für alle klar: Die Defensive ist ein Bollwerk. Und macht es darum auch technisch versierten Teams wie zuletzt Zug schwer, es zu durchbrechen. So schaffen es die vor drei Jahren erst in die NLA aufge­stiegenen Waadtländer immer mal wieder, einem Grossklub wichtige Punkte abzuluchsen.

Weil Lausanne sowohl in seiner ersten als auch in seiner zweiten NLA-Saison als Spielverderber einen Playoff-Platz für sich beansprucht hat, mussten namhafte Klubs über die Klinge springen. 2015 waren dies Kloten und Fribourg, 2014 Bern und Zug. Nun können die Waadtländer den Flyers ein Bein stellen im Halbfinal des Cups.

Ehlers verpasst seiner Mannschaft ein gut strukturiertes defensives Konzept – und sie zieht es durch. Um damit konstant Erfolg haben zu können, braucht der Trainer aber Spieler, die auch gewillt sind, sich diesem System unterzuordnen. «Sobald eine Mannschaft einsieht, dass sie nicht allein durch ihr Talent gewinnen kann, verfolgt sie ein Konzept, das Erfolg verspricht», erklärt Ehlers.

«Natürlich würden wir auch gerne so schön spielen wie zum Beispiel der ZSC. Aber wir verfügen nicht über dieses Talent.» Darum feilt der Däne vor allem am Konzept im Spiel ohne Scheibe. Da müssen sich die Akteure knallhart an Ehlers’ Vorgaben halten. Dennoch: Offensiv hat sich Lausanne etwas weiterentwickelt, übernimmt auch ab und zu die Angriffs-Initiative. Nur ein Risiko, das dürfen die Spieler dabei nicht eingehen.

Was Lausanne gut macht – und vor allem von anderen potenziellen Playout-Kandidaten unterscheidet: Auch bei einem Rückstand verlieren die Westschweizer nicht den Kopf, sondern ziehen ihr Ding durch. «In diesem Zusammenhang rede ich mit den Spielern oft über Stolz und Charakter. Das braucht es, damit man sich nicht einfach gehen lässt», so Ehlers, «es tut mir in der Seele weh, wenn meine Mannschaft nicht kämpfen würde.»

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