Trainer Marco Bayer (52) hat sein Märchen tatsächlich vollendet. Jahrelang tingelte er durch Juniorenteams und Provinzen, wartete geduldig auf seine Chance. Und ist jetzt Meister und Champions-League-Sieger mit den ZSC Lions.
Es war kein Selbstläufer. Die Fussstapfen des aus gesundheitlichen Gründen abgetretenen Marc Crawford waren gross. Bayer musste einen Trainer ersetzen, den niemand weghaben wollte, der enorm geschätzt wurde. Wie er diese Situation gemeistert und den ZSC danach mit einem klaren Plan, Lösungen bei Problemen, Gelassenheit und auch Genuss zu zwei Titeln geführt hat, ist grosses Kino.
Das Bayer-Märchen ist auch ein Geschenk für alle Schweizer Trainer, die sich wie er zu Höherem berufen fühlen. Sie haben gerade gesehen, dass es sich lohnt, dranzubleiben. Ambris Konstante Luca Cereda ist nicht mehr allein – die Schweizer Trainer sind salonfähig geworden. Daran haben neben Bayer auch Lars Leuenberger, der bei Fribourg Grosses geleistet hat und Thierry Paterlini, der in Langnau hervorragend arbeitet, massiven Anteil.
In Zug steht mit Michael Liniger schon der nächste Schweizer bereit. Und Servettes Meistertrainer Jan Cadieux (neu U20-Nati-Coach), Ex-HCD- und Ajoie-Coach Christian Wohlwend (Olten) und Ex-Lugano-Trainer Luca Gianinazzi (Visp) nehmen gerade einen neuen Anlauf. Damit kennt sich Marco Bayer speziell gut aus.