«Ich wechselte mit 16 Jahren von Herisau nach Davos, hatte als junger Spieler grossen Respekt vor Arno und musste hin und wieder untendurch. Man musste sich seine Sporen erst verdienen. Arno forderte viel, sagte immer, was er dachte, auch wenn man selbst der Ansicht war, dass er ja eigentlich gar keine Ahnung von Torhütern hat.
Bei Arno wusste man stets, woran man war. Lag ihm etwas auf dem Herzen, kam er nicht erst zwei Monate später. Dann wurde es direkt angesprochen. Man musste einfach alles Positive und alles Negative halbieren. Er übertrieb halt. War etwas schlecht, war es für ihn das schlimmste überhaupt. Andererseits liess er sich auch schnell begeistern.
Freiwilliges Training hiess «Free Willy»
Immer ein Highlight war sein Englisch. Die freiwilligen Trainings nannte er kurzerhand «Free Willy». Später kritzelte er dann nur noch einen Wal auf den Wochenplan. Auch witzig war, wenn er Redewendungen aus dem Schweizerdeutschen ins Englische übersetzte.
«Fuck the cat in the marsh step» hiess «Die Katze im Laufschritt gevögelt». Und mit «Where the Bartli holes apple tools» meinte er «Wo Bartli den Most holt».
Natürlich haben die Ausländer nicht verstanden, worum es geht. Sie kamen dann uns fragen. Und trotzdem schätzte ich das an Arno. Andere sagen lieber nichts, wenn sie eine Sprache nicht beherrschen. Arno aber sprach einfach drauflos. Egal, ob es Englisch oder Italienisch war. Konnte er fünf Wörter, war er der Meinung, er könne die Sprache.
Letztlich hat doch jeder verstanden, was er wollte. Nicht zuletzt aufgrund seiner Gestik und seines Blickes.»