Der SCB zündelt im Hallenstadion. Nach wenigen Sekunden landet Timo Helbling einen harten Check im gegnerischen Territorium. «Wir müssen Emotionen kreieren, körperbetont spielen, dem Gegner unter die Haut fahren. Dann sind wir im Vorteil», hatte der SCB-Haudegen gesagt.
Es sind aber nicht die kernigen Checks, welche den ZSC treffen. Denn die Zürcher spielen selbst auch weit physischer als in der Quali, als sie vor allem dank ihrem Talent und der Breite ihres Kaders die Konkurrenz hinter sich liessen.
Mehr Mühe bekundet die Mannschaft von Marc Crawford mit dem Verkehr, den die Gäste aus Bern, die nur dank der besseren Bilanz in den Direktduellen vor dem punktgleichen Lausanne in die Playoffs rutschten, vor dem Tor erzeugen.
Immer wieder versucht es der SCB so mit wuchtigen Distanzschüssen. Mit Erfolg. Erst gleicht Timo Helbling auf diese Weise aus, dann bringen Ramon Untersander, der im dritten Spiel in Folge trifft, und NLB-Verteidiger Sandro Wiedmer, der erst gleichentags aus Visp eingetroffen ist, die Berner zweimal in Führung.
Nur im ersten Drittel können die Zürcher das Tempo so hochschrauben, dass es zu schnell für den SCB wird. Danach kontrolliert die Mannschaft von Lars Leuenberger das Spiel erstaunlich gut.
Und Topskorer Cory Conacher geht den Zürchern und ihren Fans, die ihn bald bei jeder Puckberührung auspfeifen, mit seinen Provokationen unter die Haut.
Die Entscheidung fällt erst im Penaltyschiessen: Und da überwinden die Berner ihr Trauma. Nach zuvor 18 missglückten Versuchen in diesem Jahr schiesst Bodenmann das entscheidende Tor. Die Lions, bei denen Jungstar Auston Matthews zweimal an Jakub Stepanek scheitert, hingegen verlieren auch das siebte Nerven-Duell der Saison.