Aus. Vorbei. Nie mehr Hockey. Was hat Bouchard nur zu diesem drastischen Schritt getrieben? Bouchard: «Das Risiko für bleibende gesundheitliche Schäden im Falle einer weiteren Hirnerschütterung ist einfach zu gross.»
Vor dem Playoff-Duell gegen Lugano hatte Bouchard seinen Gegner Maxim Lapierre angefleht, auf seinen Kopf Rücksicht zu nehmen. «Erst nach den Playoffs dachte ich über gewisse Situationen nach, in denen ich Cross- und Ellbogenchecks einsteckte. Und Glück hatte, dass ich keine Hirnerschütterung erlitt», so der Playmaker.
Anderen Spielern blieb gar nichts anderes übrig, als ihre Karrieren wegen Kopfverletzungen vorzeitig zu beenden. Nicht aber Bouchard. «Mein Kopf ist gesund», sagt er, «und das soll auch so bleiben. Die Gesundheit steht einfach über allem.»
Die Angst, dass er einen Schlag zu viel einstecken könnte, liess ihn nicht los. «Ehrlich gesagt, nach zwei harten Checks ging ich nach dem Spiel mit der Sorge ins Bett, eine Hirnerschütterung zu haben. Und am Morgen wachte ich erleichtert auf, dass ich keine Symptome hatte.»
Bouchard weiss, wovon er spricht. 2009/10 musste er in Minnesota nach einer Hirnerschütterung ein Jahr aussetzen. «Ich muss mir heute eingestehen, dass ich nicht mehr dafür bereit wäre, so etwas nochmals durchzustehen», erklärt er. «Heute weiss man ja viel mehr über Spätfolgen von Hirnerschütterungen. Darum kam ich zum Punkt, dass ich diese Saison zweimal grosses Glück hatte und deshalb jetzt aufhöre.»
Bouchard dürfte nach über 600 NHL-Spielen finanziell unabhängig sein. Und seine Frau Isabelle erwartet ihr zweites Kind. «Ich möchte ein normales, gesundes Familienleben haben. Darum ist dies nun ein smarter Entscheid.»
PS: Beim EVZ gab es gestern noch einen Knall. Der schwedische Verteidiger Daniel Sondell und Ex-Nati-Stürmer Dario Bürgler müssen den Klub trotz Vertrag verlassen.