BLICK: Herr Domenig, wie schaffte es der Sockel auf ricardo.ch?
Gaudenz Domenig: Dem Unterteil wurde nach dem Bruch keine grosse Beachtung geschenkt. Aus dem Oberteil haben die Spieler getrunken. Sie wussten: Wir brauchen sowieso einen neuen Pokal. Womöglich blieb der Sockel nach dem Zusammenkehren in einer Ecke liegen und jemand hat ihn sich unter den Nagel gerissen.
Wissen Sie, wer das war?
Nein, ricardo.ch kann uns den Namen aus Datenschutzgründen nicht sagen. Zudem ist der Bereich vor unserer Garderobe nicht abgeriegelt. Da hat es Freundinnen, Journalisten, Leute vom Sicherheitsdienst oder des Caterings. Manchmal lassen die Verwaltungsräte dort auch ihre Kollegen rein.
Wer hat den Sockel im Internet entdeckt?
Ein Mitarbeiter im Büro. Ich gab sofort den Auftrag, die Auktion zu stoppen. Wir dachten auch daran, Strafanzeige zu erstatten.
Sie sind ja Rechtsanwalt.
Wir haben das schnell wieder verworfen. Denn rechtlich war es wohl nicht einmal Diebstahl. Es ist nicht die feine Art, aber auch kein Verbrechen. Wir wollen es nicht übertreiben.
Was machen Sie nun?
Ein Geschäftsfreund schenkte mir einen Uhu-Alleskleber. Ernsthaft: Wir werden einen neuen Pokal anfertigen lassen.
Der kostet rund 10'000 Franken.
Ja, soviel kostet ein neuer Pokal. Ärgerlich ist, dass ich bei der Liga vorgeschlagen habe, jeweils für die Meisterfeiern eine billige Kopie des Pokals zur Verfügung zu stellen. Die hätte rund 1500 Franken gekostet. Ich kenne doch meine Pappenheimer.
Zahlt die Versicherung?
Es war ein Unfall. Das ist dokumentiert. Die Haftpflichtversicherung muss zahlen. Aber das ist nicht meine erste Priorität.