Es passiert am letzten Samstag. Die Adler Mannheim haben soeben den DEL-Auftakt gegen die Schwenninger Wild Wings gewonnen (1:0). Hamster Udo, seit neun Jahren Maskottchen der Mannheimer Adler, dreht auf dem Eis seine Runden.
Doch das Nagetier belässt es nicht dabei. Es deckt die gegnerischen Fans mit obszönen Gesten ein, bewegt unmissverständlich den Beckenboden, zeigt den Stinkefinger. Offenbar ist Udo zuvor von den Schwenninger Fans beleidigt und mit Gegenständen beworfen worden.
Trotzdem: Sein Arbeitgeber versteht keinen Spass. Der «Udo»-Darsteller wird vom Eis beordert. Und darf nie mehr zurückkehren.
Mannheims Geschäftsführer Matthias Binder gegenüber der «Bild»: «Dieses Verhalten war inakzeptabel. Wir haben uns bei Schwenningen entschuldigt und die Agentur verständigt, dass wir den Herrn nicht mehr sehen wollen.» Schliesslich habe man auch Kinder und Jugendliche im Publikum, so der Vereinsverantwortliche.
Die Fans laufen Sturm ob der Entlassung. Im Internet haben über 2300 Mannheim-Anhänger die Petition «Freiheit für unser Maskottchen Udo» unterzeichnet.
Der Klub beruhigt: Maskottchen Udo bleibt. Allerdings sucht man jetzt einen neuen Darsteller.
Stellt sich zuletzt noch die Frage, weshalb die Adler Mannheim überhaupt einen Hamster als Maskottchen beschäftigen. Die spezielle Geschichte dahinter: Beim Bau der SAP-Arena wurde eine grosse Feldhamsterkolonie entdeckt, die schliesslich umgesiedelt werden musste. (kmv)