Goran Bezina gehörte zu Servette wie Popcorn ins Kino. Zwölf Saisons spielte er für die Genfer, zehn davon war der gebürtige Kroate der Captain – und damit der verlängerte Arm des charismatischen Trainers Chris McSorley. Doch aus der Einigkeit wurde ein Zwist, als eine Art «Hass-Liebe» beschreibt es Bezina heute.
Nachdem der 36-Jährige 2014 beim Coach in Ungnade gefallen war, kam Bezina nicht mehr richtig auf Touren und sah sich nach neuen Möglichkeiten um. Auch weil es Gerüchte gab, McSorley wolle ihn loswerden.
Dennoch erfüllte der Verteidiger seinen Vertrag und wechselte diesen Sommer für zwei Jahre in die russische KHL zu Medvescak Zagreb. «Ich bereue diese Entscheidung nicht. Ich habe unbedingt einen Wechsel gebraucht», sagt Bezina, der bereits vergangene Woche in die Saison startete (vier Spiele, drei Siege).
Vor allem aber brauchte Bezina den Reiz einer neuen Herausforderung. «In Genf konnte ich mich ja gar nicht mehr beweisen», sagt er, «hier möchte ich nochmals zeigen, wozu ich eigentlich fähig bin.»
Seine Frau und die beiden Kinder blieben in Genf
Bei Zagreb übernimmt der Team-Oldie zwar nicht die Captain-Rolle, aber als Leader dennoch viel Verantwortung. «Ich bin noch immer bei einer Eiszeit zwischen 20 und 25 Minuten. Die Spiele sind intensiv und hart.» Mit seiner Erfahrung mache er die manchmal schweren Beine wett, denn gespielt wird in der KHL fast im Zwei-Tages-Rhythmus.
Seinen nur zwei Jahre älteren Trainer Gordie Dwyer (Ka) kennt Bezina schon länger; sie spielten 2001 bis 2003 in der AHL bei den Springfield Falcons zusammen.
In seinem Heimatland hat Bezina sein neues Hockey-Glück gefunden. Ein Heimkommen sei es aber nur halbwegs gewesen, «ich bin ja in Split aufgewachsen, nicht in Zagreb». Und seine Frau und die beiden Kinder sind in Genf geblieben. Auf dem Eis aber, da sei alles perfekt.