Auf einen Blick
- Fribourg Ladies brechen Besucherrekord für Frauen-Hockey-Spiel
- Spielerinnen strahlen trotz 1:4-Niederlage, Fanklub unterstützt das Team
- 3037 Zuschauer beim Anpfiff, normalerweise spielen sie vor 148 Fans
Weniger als 30 Minuten nach dem Sieg des Gottéron-Männerteams gegen Ajoie treten die Fribourg Ladies am Sonntag gegen den SC Bern an. Die Verantwortlichen hatten ein Ziel: den Besucherrekord für ein Frauenhockeyspiel in der Schweiz (2136, Zug – Davos) zu brechen. «Sie sind hier, um Geschichte zu schreiben», sagte der Kommunikationsverantwortliche Marc-André Berset vor dem Spiel.
Für den Anlass war alles geplant, damit die 9178 Fans den Ort des Geschehens nicht verlassen mussten. Trotzdem gingen viele. «Ich glaube, die Eishalle ist zu einem Drittel gefüllt», meint Samuel, der an einer Absperrung lehnt. Der Mann hat einen guten Riecher. Offiziell wird der Rekord mit 3037 Zuschauern beim Anpfiff gebrochen.
Die Verantwortlichen der FKB-Arena hatten von 6000 oder gar 7000 Zuschauern geträumt. «Es ist ein fantastisches Rampenlicht für diese Frauenmannschaft. Wir sind wirklich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil», sagt Berset.
Die Spielerinnen strahlten nach dem Spiel trotz der 1:4-Niederlage. «Wir hatten untereinander gewettet, wie viele Zuschauer kommen würden», sagt Alixane Berthod, Kapitänin der «Dragonnes» lachend. «Ich weiss nicht, wer gewonnen hat. Aber für uns alle war es ein ganz besonderer Moment. Das hat uns noch mehr zusammengeschweisst.»
Ein Spiel wie jedes andere ... oder fast
Vom Publikum eingeschüchtert? «Vor allem vor dem Spiel», sagt Stürmerin Amélie Jobin. «Das Ziel war es, dieses Spiel wie jedes andere Spiel zu nehmen.» Ist das gelungen? «Mehr oder weniger.»
In der Fankurve sind drei lauter als die anderen: Melian Roubaty, Léo Sauterel und Azaria Vögeli haben den Fanklub «Ladies» gegründet. «Wir sind bei jedem Spiel dabei», sagt der Erstgenannte. «Manchmal haben wir das Glück, bei langen Reisen mit dem Bus der Spielerinnen mitfahren zu können. Das sind besondere Momente.»
Die drei Männer gestehen eine gewisse Enttäuschung über die Stimmung ein. «Man fragt sich, ob einige nur da sind, um zu kritisieren», wirft Sauterel ein.
Während des gesamten Spiels unterstützt das Trio das Team. «Wenn wir ihre Gesänge hören, zeigt uns das, dass wir unterstützt werden», sagt Jobin.
Diejenigen, die bis zum Ende blieben, geniessen die Show, während viele nach einem Drittel gingen. Was soll's: Die Ladies spielen sonst vor durchschnittlich 148 Zuschauern.