Es sind Geschichten, die man vor allem aus dem nordamerikanischen Eishockey kennt. Ein Spieler fährt nichts ahnend zum Training in Vancouver – und erhält vom General Manager die Mitteilung, dass sein Platz in der Kabine ab sofort von einem Konkurrenten belegt ist und am Flughafen bereits der Flieger wartet, um ihn ins Farmteam an der Ostküste zu transportieren.
Oder ein ganzer Klub wird gezügelt – aus strategischen Gründen, unkompliziert und ohne Rücksicht auf Emotionen und Befindlichkeiten. Derzeit machen Gerüchte die Runde, dass sich die Arizona Coyotes bald im kanadischen Quebec wiederfinden könnten.
In der Schweiz geht es in der Regel beschaulicher zu und her. Transfers sind vergleichsweise transparente und gut organisierte Abläufe, die Hauptbeteiligten haben zumindest ein Vetorecht. Dass ein Eishockeyprofi am Morgen in Kloten aufwacht – und (ohne es zu wollen) am Abend in Genf bei einem neuen Arbeitgeber zu Bett geht, kann ausgeschlossen werden.
Die abrupteste Zügelaktion
Die Spielerinnen der Thurgau Indien Ladies machten aber eine solche Erfahrung – fast, auf jeden Fall. Bis vergangene Saison befand sich ihr sportlicher Lebensmittelpunkt in Kreuzlingen, im Nordosten der Schweiz, am Ufer des Bodensees. Nun steigen sie in den Farben des HC Davos auf 1600 Metern über Meer als HCD Ladies in die Meisterschaft.
Sie sind damit von einem Tag auf den anderen zu den höchsten Eishockeyspielerinnen der Schweiz avanciert. Dazwischen lag die wohl spektakulärste und abrupteste Zügelaktion in der hiesigen Sporthistorie.
Es war im Herbst 2022, als die Geschichte eine zuvor kaum vorstellbare Dynamik angenommen hat. Zwar bestand schon zuvor eine Kooperation zwischen den Klubs aus Thurgau und Davos – und eine Integration der Thurgau Ladies in den Bündner Traditionsverein war zumindest angedacht. Dass es dann aber so schnell gehen würde, erwartete niemand. Aufgegleist hatte den «Deal» Andreas Staub, der Präsident der Thurgau Indien Ladies.
Seine Tochter, die 21-jährige Stürmerin Ladina Staub, gehört zu den Leistungsträgerinnen des Teams. An den Moment, als ihr und ihren Kolleginnen der Umzug eröffnet wurde, erinnert sie sich ganz genau: «In der Garderobe wurde es leise. Es herrschte eine Stimmung zwischen ungläubigem Staunen und einer gewissen Überforderung. Damit hätte niemand gerechnet.»
Rund die Hälfte der Spielerinnen sei zur Einsicht gekommen, dass für sie ein Wechsel nach Davos keine Option sei. Zu gross wären die Umstellungen – vor allem in beruflicher Hinsicht – gewesen.
PostFinance ist seit vielen Jahren eng mit dem Schweizer Eishockeysport verbunden: Das Unternehmen unterstützt mit seinem Sponsoring die beiden höchsten Eishockeyligen der Schweiz, die PostFinance Women’s League und die National League.
Den Fokus legt PostFinance auf die Förderung des Nachwuchses, zum Beispiel mit den Top Scorer, die seit letzter Saison auch in der PostFinance Women’s League auf Punktejagd gehen.
PostFinance ist seit vielen Jahren eng mit dem Schweizer Eishockeysport verbunden: Das Unternehmen unterstützt mit seinem Sponsoring die beiden höchsten Eishockeyligen der Schweiz, die PostFinance Women’s League und die National League.
Den Fokus legt PostFinance auf die Förderung des Nachwuchses, zum Beispiel mit den Top Scorer, die seit letzter Saison auch in der PostFinance Women’s League auf Punktejagd gehen.
Fast ebenso schnell sei aber – beim «anderen» Teil der Equipe – die Erkenntnis gereift, dass es sich dabei um eine wohl einmalige Chance handelt. Schliesslich seien im Schoss des Rekordmeisters und bekanntesten Klubs des Landes die Möglichkeiten in jeder Beziehung grösser als im überschaubaren Thurgau. Dies sieht die Trainerin Andrea Kröni, eine der Mitgründerinnen der Thurgauer Frauen-Equipe, genau gleich: «Wir können in Davos vom gesamten Paket des Klubs profitieren – von Infrastruktur, Logistik, der medizinischen Betreuung und Medienarbeit.»
Und auch die finanziellen Bedingungen wurden mit einem Schlag deutlich besser. Alle Spielerinnen werden (mindestens) zu 20 Prozent vom Klub angestellt und erhalten den prozentualen Anteil des gesetzlich festgelegten Mindestlohns (3749 Franken pro Monat – im 100-Prozent-Pensum). Zum Vergleich: Bei Thurgau mussten die Spielerinnen noch einen Jahresbeitrag von 1000 Franken bezahlen.
Eine organisatorische Herkulesaufgabe
Vom Sport leben können die Frauen allerdings auch in Davos nicht. Deshalb wurde für alle eine Stelle vor Ort gesucht. Dies sei eine organisatorische Herkulesaufgabe gewesen, sagt die Medienverantwortliche für die HCD Ladies Violanta Rominger, doch dank des Beziehungsnetzes des Klubs und des Engagements von Andreas Staub habe man für alle Spielerinnen eine Lösung gefunden.
So arbeiten die Neuankömmlinge heute bei Davos Tourismus, für die Volksschulgemeinde oder für die Hochgebirgsklinik. Die Einzige, die ihre alte Stelle behalten konnte, war Ladina Staub: «Ich bin für eine IT-Firma vor allem im Homeoffice tätig – und dort spielt es keine Rolle, ob ich in Davos, Weinfelden oder woanders bin.» Untergebracht sind die meisten in Wohngemeinschaften mit anderen Teamkolleginnen.
Sportlich ist der Unterschied zur vergangenen Saison allgegenwärtig. Quasi über Nacht landeten Staub und ihre Kolleginnen in einer anderen Welt: «Solch professionelle Trainings waren wir uns nicht gewohnt. Es ist alles vorhanden: Schussanlage, Kraftraum, Trainingsrink – sogar eine eigene Kabine haben wir.» Und auch vom Trainer-Staff der Männer können die Neo-Davoserinnen ab und an profitieren.
Beispielsweise gab der frühere PostFinance Top Scorer und heutige HCD-Assistenztrainer Glen Metropolit den Mittelstürmerinnen während eines Trainings wertvolle Tipps mit auf den Weg. «Von seiner Erfahrung profitieren zu können, ist fantastisch», sagt Ladina Staub.
Publikumsrekord erwartet
So blicken mittlerweile alle Beteiligten mit grosser Zuversicht in die Zukunft: «Wir haben die Möglichkeit, ein neues Kapitel in der Geschichte des HC Davos zu schreiben», sagt Trainerin Kröni. Dass der HCD vieles dafür tut, dass dies auch wirklich geschieht, zeigt ein Blick auf den Spielplan. Die Ladys spielen und trainieren praktisch ausschliesslich in der legendären Halle.
Und im Rahmen des Spengler Cups ist für sie ein ganz spezieller Auftritt reserviert. Am 30. Dezember kommt es zum Meisterschaftsspiel gegen die HC Ambri Piotta Girls. Weil die Leventiner (mit der Männer-Equipe) dann die ganze Woche in Davos engagiert sind, ist mit grossem Zuschaueraufkommen zu rechnen – und mit einem neuen Publikumsrekord für Frauen-Eishockey in der Schweiz. Es soll nicht die einzige Bestmarke bleiben, die das Frauen-Team des HC Davos aufstellt.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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