Was für ein Skandal! Als sich der Servette-Bus nach dem 3:0-Sieg in Lausanne kurz nach 23 Uhr am Dienstagabend auf den Weg nach Hause macht, werden die Genfer von Waadtländer Fanatikern attackiert und mit Steinen beworfen!
«Etwa 300 Meter vom Stadion entfernt mussten wir an einem Rotlicht haltmachen», sagt Assistenzcoach Louis Matte. Da geraten die Genfer in den Hinterhalt. «Sie warfen vier Steine auf unseren Bus», erzählt Matte. «Vier Scheiben wurden getroffen, eine davon wurde komplett zertrümmert.»
Bilder, welche Servette-Spieler publizieren, zeigen den Schaden, den die Lausanner Fans angerichtet haben und einen handgrossen Stein. «Eine furchterregende Nacht», schreibt Stürmer Jim Slater dazu.
Die Genfer kommen weitestgehend mit dem Schrecken davon und haben Glück, dass nichts Schlimmeres passiert. Ein Stein verfehlt Aidan (13), den Sohn von Trainer Chris McSorley, nur knapp. Der Kanadier selbst wird am Kinn getroffen muss im Spital in Genf am Kinn mit vier Stichen genäht werden.
Trotz der zerstörten Fenster setzen die Genfer die Heimfahrt fort. «Es war sehr kalt», sagt Matte. In Genf erstatten sie bei der Polizei Anzeige. Eine Strafuntersuchung läuft.
Die Stimmung war beim Derby durch den Streit zwischen dem Verwaltungsrat Lausannes und Hugh Quennec, dem Servette-Präsidenten und Mehrheitsaktionär beim Rivalen, zusätzlich aufgeheizt. Dennoch hatte die Polizei, zum Ärger der Genfer, auf eine Eskorte verzichtet.
In einem Communiqué verurteilt Lausanne den primitiven Gewaltakt und entschuldigt sich bei Servette und McSorley für das Verhalten dieser Personen, die keine Fans seien.