Sein letzter Trainerjob endete unschön: Bengt-Ake Gustafsson schmiss im Januar 2019 beim norwegischen Team Stjernen Hockey den Bettel hin. Die Gründe dafür erklärt der Schwede im «Expressen» so: «Im Klub herrschte Chaos, man hatte kein Geld, wollte den Captain loswerden. Die Hälfte der Spieler arbeitete nebenbei, ich wusste nie, wie viele überhaupt im Training auftauchen. Es war eine harte Zeit, ich hatte nachts Schwierigkeiten, schlafen zu können.»
Seither ist Gustafsson arbeitslos. In der Schweiz war er Trainer von Langnau (1999–2001, 2013 bis zum Aufstieg 2015), den ZSC Lions (2010/2011) sowie Assistent der Schweizer Nati (1997–2002). Vor seinem Engagement bei den Zürchern amtete er sechs Jahre lang als Headcoach von Schwedens Nationalmannschaft. Gustafsson hat sich als Trainer also einen Namen gemacht.
«Gus» nicht mehr gefragt
Gefragt ist er trotzdem nicht mehr. Auf die Frage, ob er denn keine Jobangebote in Schweden bekomme, lautet seine Antwort: «Nein, diesbezüglich ist alles tot hier.» Tote Hose sozusagen. Obwohl sich Gustafsson weiterhin gut vorstellen könnte, als Trainer zu arbeiten. «Aber vielleicht denken die Klubs, ich bin zu alt dafür.»
Der Schwede ist 62. Und lebt in einer Ü55-Seniorenresidenz in Karlskoga. «Ich weiss nicht, was die Zukunft bringt.» Er sei aber offen für alle Angebote. Auch von ausländischen Klubs? «Es wäre eine Möglichkeit, ist aber viel härter als in Schweden.» Er habe gelernt, dass vielen Klubs die Stabilität fehle und sich von einem Tag auf den anderen alles ändern kann. «Es gibt immer einen Präsidenten oder Sponsor, der bestimmen will, wer spielt und wie man spielt.»