Nach der 0:2-Niederlage gegen Tschechien war Nati-Coach Patrick Fischer angefressen. Ihn ärgerte, dass seine Mannschaft einmal mehr Mühe mit dem Toreschiessen hatte. Das sei eine Einstellungssache, befand der Zuger und warnte seine Spieler, dass man künftig nur noch simples, ödes Eishockey ohne kreative Freiheiten spielen werde, wenn dies nicht besser werde.
Tags darauf gegen Finnland ist das Bemühen nicht zu übersehen, die Tore entschlossener zu suchen. Es wird mit mehr Nachdruck geschossen und konsequenter vor Goalie Larmi gezogen. Ein Treffer fällt auf diese Weise aber nicht. Das 1:0 gelingt vielmehr durch einen Konter. Verteidiger Fabian Heldner schickt Christoph Bertschy mit einem Steilpass auf die Reise. Und der Lokalmatador verlädt Larmi eiskalt. Bereits an der WM hatte der vielseitige Fribourger vier Tore erzielt, darunter das wegweisende im Viertelfinal gegen Deutschland.
Nati vergibt viele Chancen
Die Nati bleibt auch nach der Führung am Drücker, sucht den zweiten Treffer mit viel Aufwand und grosser Laufbereitschaft. Verteidiger Lukas Frick trifft den Pfosten, im Mitteldrittel vergibt Gregory Hofmann aus bester Distanz die beste Chance.
Wenn es brennt, ist Kloten-Goalie Ludovic Waeber auf dem Posten. Der Nordamerika-Rückkehrer erhält nach einem makellosen Spiel gegen die Tschechen die Chance zur Bewährung und den Vorzug vor Stéphane Charlin. Er hat aber weit weniger Arbeit als sein Gegenüber.
Erst rund zehn Minuten vor Schluss nimmt das Schweizer Team Tempo raus und versucht, den knappen Vorsprung zu verwalten. So kommen die davor nicht besonders inspirierten Finnen zu mehr Offensivaktionen. Doch Waeber, neben Bertschy und Sandro Schmid der dritte Fribourger auf dem Eis, hält dicht und die Nati schafft es im elften Anlauf endlich, ein Heimspiel bei der Euro Hockey Tour zu gewinnen. So dürfte keiner im Hinblick auf die WM 2026 in Zürich und Fribourg auf die Idee kommen, den Begriff «Heim-Nachteil» aus der Mottenkiste zu holen.
Schweiz – Finnland 1:0
5553 Fans
Tor: 15. Bertschy (Heldner, Simion) 1:0.