Der Streit dauert schon über ein Jahr lang an. Der EHC Kloten und Besitzer Hans-Ulrich Lehmann (58) verlangen eine Million von Ex-Besitzer Philippe Gaydoul (45). Sie berufen sich dabei auf eine Vereinbarung aus dem Frühling 2015, als Gaydoul die damaligen Kloten Flyers an die nordamerikanischen Investor ASE unter der Führung von Bill Gallacher und dem heutigen Lausanne-Boss Ken Stickney abgetreten hatte und zusicherte, im ersten Jahr zwei und im zweiten Jahr eine Million Franken des Verlusts zu decken.
Nach nur einem Jahr stiegen die Nordamerikaner aus. Und Lehmann rettete den Klub, wie einst Gaydoul 2012, vor dem Kollaps. Mit dem Besitzerwechsel erlosch aus Gaydouls Sicht auch seine Verpflichtung im zweiten Jahr nach seinem Abgang. «Es herrschen unterschiedliche Positionen bei der Interpretation eines Vertrags», sagte Gaydoul dem «Tages-Anzeiger».
Lehmanns Spitzen gegen Gaydoul
Lehmann zerrte seinen Vor-Vorgänger vor Gericht und leitete die Betreibung ein, als Gaydoul nicht bezahlen wollte. Im Juni verfügte das Bezirksgericht Meilen die Pfändung von Gaydoul in der Höhe von 1,065 Mio. Franken, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Im Krach der beiden Multi-Millionäre geht es nicht wirklich ums Geld. Schliesslich schätzte die «Bilanz» Lehmanns Vermögen bereits vor einigen Jahren auf 200 bis 300 Millionen. Und die Gaydoul-Schweri-Familie ist gemäss der letzten Schätzung der Wirtschaftszeitschrift 1,25 Milliarden Franken schwer.
Der hemdsärmlige SVP-Politiker Lehmann, der wenig Wert auf Diplomatie legt und sein Herz auf der Zunge trägt, machte gleich nach Amtsantritt spitze Bemerkungen über seinen Vor-Vorgänger. So ätzte er: «Gaydoul war keiner, der hinschaute, wenn es stank.» Gaydoul kann das nicht gefallen haben.