Die Blicke der Lugano-Spieler sind leer nach der vierten Pleite in Folge gegen die Lakers. Allerseits Lob für die Leistung der Aussenseiter sowie Gratulationen zu deren Halbfinal-Einzug – und Erklärungsversuche fürs eigene Versagen.
Luganos CEO Marco Werder (48), der 1994 als SCRJ-Stürmer beim damaligen Aufstieg dabei war, sagt: «Das Energielevel war entscheidend. Unsere besten Spieler waren nicht mehr fähig, Energie freizusetzen, um den Unterschied ausmachen zu können.»
Die Ursache dafür: Trainer Serge Pelletier (55) vertraute auf den altmodischen Reflex, seine beiden Top-Linien auszuquetschen wie eine Zitrone. Weil der Kanadier bereits in der Qualifikation oftmals so handelte, waren die Tanks der Leistungsträger im Viertelfinal leer.
«Die Frage ist berechtigt»
Trotzdem bleiben die Unterschiede bei der Eiszeit-Verteilung extrem. Zwei Linien werden im Vergleich zu den Top-Blöcken kaum laufen gelassen – trotz guter Chancen, die sie sich erarbeiten. «Die Eiszeiten sind Sache der Coaches, aber ja, die Frage ist berechtigt, ob sie gut verteilt waren oder nicht», so CEO Werder.
Den Vorteil in diesem Bereich hat SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson (wird morgen 51) rasch erkannt. «Wir haben konsequent vier Linien eingesetzt. Das hat sich ausgezahlt. Wir hätten noch ein paar Verlängerungen mehr spielen können.» Dieses Vertrauen danken ihm seine Spieler mit wichtigen Treffern: Sowohl in der Verlängerung im dritten als auch im fünften und letzten Duell schiessen mit Gian-Marco Wetter und Sandro Forrer zwei Stürmer aus der vierten Linie das Siegtor...