Der Anblick ist brutal und lässt nichts Gutes erahnen. Mit voller Wucht kracht Vienna-Capitals-Spieler Patrik Kittinger im EBEL-Liga-Spiel gegen Klagenfurt kopfvoran in die Bande. Sein Körper wird heftig zusammengestaucht, er bleibt regungslos auf dem Eis liegen.
Auslöser der heftigen Szene: Der 23-jährige Kittinger wird unmittelbar davor von Gegenspieler Michael Kernberger mit einem üblen Cross-Check in den Nacken gestossen. In voller Fahrt trifft er Kittinger nur zwei Meter (!) von der Bande entfernt in den Rücken.
In der Arena wirds bei Spielmitte auf einen Schlag fast totenstill. Auf dem Eis kümmern sich die Sanitäter um den Verletzten und transportieren ihn auf der Bahre ab. Viele rechnen mit dem Schlimmsten. Aus Schweizer Sicht werden Erinnerungen an die Horror-Unfälle von Pat Schafhauser und Ronny Keller wach, die nach ähnlichen Szenen querschnittgelähmt sind.
«Ich hatte in diesem Moment Angst»
Wien-Trainer Dave Cameron sagt im «Kurier»: «Ich hatte in diesem Moment Angst. Er hätte sich das Genick brechen können.» Die Untersuchungen im Spital bringen zum Glück leichte Entwarnung.
Capitals-Manager Franz Kalla berichtet: «Ich habe ihm selbst die Schuhe ausgezogen, er hat das gespürt. Und er konnte sich auch bewegen.» Bestätigt ist ein Bruch des Handgelenk. Wie arg die Verletzungen am Kopf und der Wirbelsäule sind, müssen zusätzliche Untersuchungen aufzeigen.
Das Brutalo-Foul hat auch Konsequenzen für Täter Kernberger. Auf dem Eis wurde er mit einer Fünf-Minuten-Strafe gebüsst, am Mittwoch zieht ihn der internationale Strafsenat «Departement of player safety» für sieben Spiele aus dem Verkehr und büsst ihn mit 700 Euro. Das Spielergebnis von 1:0 für Klagenfurt wurde zur Nebensache. (rib)