Sensation im Cup-Viertelfinal
Ajoie demontiert die ZSC Lions!

Für Ajoie geht das Cup-Märchen weiter. Der Underdog deklassiert die ZSC Lions mit 6:3 und steht im Halbfinal. Dort empfängt Ajoie nun Biel. Der EVZ scheidet gegen Rapperswil-Jona aus. Bern zieht gegen Davos den Kürzeren.
Publiziert: 26.11.2019 um 19:30 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2019 um 23:37 Uhr
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Ajoie erteilt den ZSC Lions eine Lehrstunde.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Die Halbfinal-Duelle

Ajoie – Biel
Rapperswil-Jona Lakers – Davos

Ajoie – ZSC Lions 6:3

Wer ist hier der Leader der National League und wer der Tabellenführer der Swiss League? Riesentöter Ajoie hat schon wieder zugeschlagen. Und zum zweiten Mal knöpfen sich die Jurassier die ZSC Lions vor.

Wie vor zwei Jahren steht Ajoie im Cup-Halbfinal. Und wie vor zwei Jahren eliminiert das Team um die kanadischen Tormaschinen Jonathan Hazen und Philip-Michaël Devos nach Lausanne auch den ZSC. Niemand kann also sagen, dass die Mannschaft von Rikard Grönborg nicht gewarnt war.

Der SL-Leader beginnt rotzfrech. Und geht im ersten Powerplay in Führung. Devos lässt dem Finnen Joni Ortio, der für Lukas Flüeler (krank) im Tor steht, mit einem Kracher keine Chance.

Die Lions kommen dann auch zu ihren Möglichkeiten. Doch da ist ja auch noch ein ehemaliger ZSC-Junior im Tor der Jurassier. Tim Wolf, der beim Meistertitel der Zürcher 2014 immerhin zu vier Playoff-Kurzeinsätzen kam, pariert mehrfach grandios.

Im Mitteldrittel erhöht Ajoie in doppelter Überzahl auf 2:0. Und dann demontiert die Mannschaft von Gary Sheehan die Zürcher regelrecht. Devos trifft erneut. Und dann erhöht Matthias Joggi mit einem Doppelpack innert 30 Sekunden auf 5:0!

Am Schluss stehts 6:3. Was den Auftritt von Ajoie noch eindrücklicher macht, ist der Umstand, dass man den Lions nicht einmal mangelnden Einsatz vorwerfen kann.

Rapperswil-Jona Lakers – Zug 4:0

Die Vorzeichen für dieses Duell? Sie können unterschiedlich gedeutet werden. Schaltet der EVZ den Turbo ein, weil er in der aktuellen Meisterschaft schon zweimal gegen den SCRJ verloren hat? Rächen sich die Lakers für die letztjährige Cup-Final-Niederlage? Oder sind Zahlen ohnehin schnuppe, weil die Rückkehr von SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson (nach Nierentransplantation) das Team beflügelt?

Ja und Ja. Also das mit der Rache und dem Motivationsschub. Die Lakers legen los, haben regelmässig beste Torchancen. Prekär wirds für sie nur, wenn sie die Zuordnung verlieren, weil dann das schnelle Zuger Spiel schwierig zu antizipieren ist.

Ein Fehlpass von EVZ-Verteidiger Zgraggen leitet Rappis 2:0 ein, das 3:0 fällt im Powerplay. Beim EVZ nimmt das Tempo zu – aber auch der Frust. Immer wieder wird gemotzt (oder gejammert?) bei den Refs. Dass die Zuger selbst in doppelter Überzahl kein Tor schiessen und das 4:0 ein Eigentor von Captain Diaz ist, ist dann wohl Karma.

Trainer Tomlinsons Puls scheint auch während der hektischen Schlussphase nicht auszuschlagen. Er sieht mit einer Ruhe, wie sich sein Team mit einem starken Auftritt den Halbfinal-Einzug verdient, den Titelverteidiger souverän ausschaltet, und Goalie Melvin Nyffeler der zweite Cup-Shutout (3:0 in 1. Runde) gelingt.

Davos – Bern 4:3 n.V.

Dass der SCB seit Wochen durch die Meisterschaft torkelt, hat nicht zuletzt mit den Leistungen der beiden Torhütern Niklas Schlegel und Pascal Caminada zu tun.

Schlegel bekam von Trainer Kari Jalonen zwar viel Vertrauen, fiel nach starkem Beginn aber in ein Loch und wirkt derzeit komplett verunsichert. Caminada agiert zwar mit mehr Selbstvertrauen. Doch auch ihm unterlaufen zu viele Fehler, weshalb Sportchef Alex Chatelain nun Ersatz sucht.

Gegen Davos zeigt Caminada über weite Strecken eine starke Partie, hält sein Team vor allem in der Startphase, als Davos mächtig Dampf macht, im Spiel. Zweimal rettet die Latte für den 33-Jährigen. Einmal ist es Andri Spiller, der einen Lindgren-Schuss mit dem Schlittschuh abwehrt, während Mark Arcobello im Gegenzug HCD-Keeper Sandro Aeschlimann zwischen den Beinen zum 2:1 erwischt.

Doch ohne Bock kommt Caminada wieder nicht über die Runden. Beim 2:2 spekuliert der Zürcher auf einen Querpass, wird dann vom rotzfrechen 19-jährigen HCD-Youngster Benjamin Baumgartner über der Schulter erwischt. Wütend schlägt der Zürcher seinen Stock aufs Eis. Die Bündner, die mit Verteidiger Lukas Stoop bis 2022 verlängert haben, nehmen den Schwung mit, gehen acht Minuten später in Führung.

Doch weil der dreifache Arcobello – der einzige Berner, der regelmässig skort – zwei Minuten vor Schluss noch einmal ausgleicht, fällt die Entscheidung in der Overtime. 

Dort trifft ausgerechnet Magnus Nygren, der nach einer Knieverletzung erstmals in dieser Saison spielt. Caminada hält Herzogs Schuss noch. Doch Baumgartner legt den Abpraller auf Nygren zurück. Und der Schwede trifft über Caminadas Beinschoner. Davos trifft im Halbfinal auf die Lakers.

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