Bis 107 Sekunden vor Schluss schnuppert Underdog Kloten gegen Zug an der Cup-Sensation. Dann entpuppt sich Jessie Zgraggen doch noch als Party-Killer – und schiesst den EVZ in den Halbfinal. Einer aber steht auch nach der Pleite mit einem Lächeln im Gesicht in den Katakomben der «Swiss Arena»: Joren van Pottelberghe.
Am Montag wechselte der 21-Jährige mittels B-Lizenz vom HCD zum Absteiger. Am Dienstag durfte er erstmals seit eineinhalb Monaten wieder einen Ernstkampf bestreiten. «Es ging eigentlich ganz gut», erzählt der Sohn belgischer Einwanderer. «Ich konnte mich gut vorbereiten und habe mich schnell eingelebt.»
«Für Nordamerika gelernt»
Beim HCD war Van Pottelberghe nach der Verpflichtung des Schweden Anders Lindbäck bloss noch die Nummer 3, wurde im Oktober gar für vier Spiele nach Dänemark zu den Rungsted Seier Capital ausgeliehen. «Ich habe in Davos für Nordamerika gelernt. Gehe ich nächste Saison rüber, könnte es ab und zu mal vorkommen, dass ich nicht spielen kann. Ich habe mich darauf eingestellt, immer ready zu sein.»
Er sei in Davos immer positiv geblieben. «Ich habe es überhaupt nicht so gesehen, dass ich nicht spielen darf», so der 21-Jährige. «Man muss einfach daran denken, wie schnell alles ändern kann. Das hat mein Wechsel nach Dänemark ja auch gezeigt. Diese Gedanken haben mich motiviert, immer Vollgas zu geben. Hätte ich sie nicht gehabt, wäre ich auch nicht bereit gewesen.»
«Del Curtos Rücktritt hat mich überrascht»
Dabei habe es auch keine Rolle gespielt, wie Davos gerade gespielt habe. «Ob sie viele Tore kassierten oder gar keines: Meine Einstellung war stets dieselbe. Man weiss ja nicht, was in den Köpfen der Trainer oder anderen Leuten vorgeht. Du kannst es nicht beeinflussen.»
Vom Rücktritt Del Curtos habe er am Dienstag nach dem Training in Kloten erfahren. «Es hat mich überrascht. Am Wochenende habe ich nichts dergleichen gehört. Ich weiss auch nicht mehr als andere auch.»
Am Freitag bestreitet Van Pottelberghe seine erste Partie in der Swiss League. Auswärts in Visp. «Keine Ahnung, was mich erwartet. Im Fernsehen sieht es immer etwas anders aus, als wenn man dann auf dem Eis steht. Ich werde mein Bestes geben. Mehr kann ich nicht tun.»