Fragt man Brüder, ob ein Duell ein spezielles Spiel sei, verneinen die meisten. Adrian Brunner (28) nicht. Der Thurgau-Stürmer strahlt, die Vorfreude auf den Cup-Match gegen Lugano ist riesig. «Duelle sind speziell, ich sehe Damien gern beim Spielen zu», begründet der jüngere Brunner-Bruder.
Deshalb erinnert er sich noch bestens an die letzten Begegnungen, in denen die Brunners als Gegner aufeinander trafen: Im Herbst 2012 während des Lockouts. Da stürmte Damien Brunner (30) noch für den EVZ, an der Seite von Detroit-Star Henrik Zetterberg (Sd, 35). «Ich spielte bei den Tigers, und wir bekamen aufs Dach von Zug», sagt Adrian Brunner. Es sei ein Wochenende mit Hin- und Rückspiel gewesen. «Bei uns in Langnau gings ins Penaltyschiessen. Damien hat dreimal verschossen, den vierten versenkt und gejubelt. Dafür wurde er ausgepfiffen.»
Doch nicht nur Adrian freut sich auf das Bruder-Duell, auch das jüngste Brunner-Geschwister kann es kaum erwarten. «Ich freue mich schon, die beiden gleichzeitig spielen zu sehen», sagt Schwester Marlen Brunner (27). Die Beachvolleyballerin liebt es, ihren Brüdern zuzuschauen, schon seit sie ein kleines Mädchen war. Die Brunner-Geschwister haben schon seit jeher ein inniges Verhältnis.
Adrian und Marlen wohnen in Kloten nur wenige Meter voneinander entfernt – mit Aussicht auf die elterliche Wohnung. Mit Damien im Tessin haben sie telefonisch täglich Kontakt. Die Nähe ist auch fürs Unternehmen «mytube» von Inhaberin Marlen Brunner von Vorteil. Denn: Mutter Karin Brunner ist zuständig für die Buchhaltung. Und Bruder Adrian, der im Juli den Abschluss als Marketing- und Verkaufsfachmann gemacht hat, hilft seiner Schwester nun bei einem Marketing-Konzept.
Marlen Brunner gründete ihre Marke «mytube» schon 2008 im Rahmen einer Abschlussarbeit der Schule für Gestaltung in Zürich. Mit Kappen und Schläuchen erzielte sie erste Verkaufserfolge, aktuell sind die von ihr gestalteten Bikinis und Tights der Renner. Nun soll «mytube» als Marke wachsen. «Ich träume von einem grösseren Sortiment und davon, ein Familienunternehmen aufzubauen, für das wir alle arbeiten», sagt Marlen. Diese Visionen teilt Adrian Brunner: «Wer träumt nicht von Eigenständigkeit. Und als Sportler hat man die Chance, es auszuprobieren.»