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Dass sich mit dem SC Rheintal erstmals ein Zweitligist für die Cup-Hauptrunde qualifizieren konnte, mag auf den ersten Blick erstaunen. Doch die Ostschweizer räumten in dieser Saison alles weg, was sich ihnen in den Weg stellte.
Die Rheintaler haben alle (!) 40 Spiele gewonnen, dominierten die Meisterschaft mit einem Torverhältnis von 249:56, feierten beim 18:0 gegen die Lenzerheide ihren höchsten Sieg und krönten die Wahnsinns-Saison mit dem Aufstieg.
Von der 1. Liga träumte der Klub schon vor einem Jahr. Man hoffte, nach der Gründung der MySports League am grünen Tisch aufsteigen zu können. Doch weil Bellinzona in die Ostgruppe wechselte, missglückte das Unterfangen. Das ärgerte zwar den SCR, nicht aber Manuel Holenstein (27).
Kein Team zieht mehr Zuschauer an
«Am grünen Tisch aufzusteigen, finde ich nicht so toll», sagt der Mann, der vor einem Jahr als Erstliga-Topskorer von Chur zu seinem Stammklub zurückkehrte. «Ausserdem strömten durch die Siege auch wieder mehr Zuschauer ins Stadion. Eine ganze Region fieberte mit.» Im Schnitt kamen pro Match 363 Zuschauer in die Eishalle Widnau. Kein anderer Zweitligist zog mehr Fans an.
«Wir wussten, dass wir stark sind. Aber dass es gleich so gut läuft, hätte ich nicht gedacht», sagt Sportchef Fabian von Allmen. «Es ist nicht immer leicht, sich zu motivieren, wenn man auf einen Gegner trifft, den man im Hinspiel noch mit 10:1 geschlagen hat.»
Holenstein 100 Punkte in 27 Spielen
Grossen Anteil am Erfolg hat Stürmer Holenstein, der auch die 2. Liga rockte. In bloss 27 Spielen erzielte der Goalgetter sagenhafte 100 Punkte, traf 46 Mal ins Schwarze. Kein anderer Spieler weist solche Statistiken vor. Am nächsten kommt ihm sein zwei Jahre älterer Bruder und Teamkollege Damian (89 Punkte, 36 Tore). «Eine solche Saison erleben nur sehr wenige Teams. Das war schon brutal. Es macht stolz», so Manuel.
Auf dem Weg zur Cup-Quali entpuppten sich die Rheintaler auch noch als Riesen-Töter. Mit Wil und Arosa (beide 1. Liga) und Chur (MySports League) konnten gleich drei Oberklassige ausgeschaltet werden. «Wir hätten auch in der 1. Liga eine sehr gute Falle gemacht», ist sich Von Allmen sicher.