Pikes träumen vom Cup-Coup
Malgin weiss, was ihm gegen Lugano blüht

Die Pikes profitieren von der Erfahrung von Dimitri Malgin (32), der Beständigkeit im Leben wollte. Der grosse Bruder von NHL-Stürmer Denis Malgin hängte deshalb seine Profi-Karriere an den Nagel und macht nun seine Mitspieler beim Erstligisten EHC Oberthurgau besser.
Publiziert: 03.10.2020 um 15:37 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2020 um 12:13 Uhr
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Dimitri Malgin von den Pikes EHC Oberthurgau, beim Fischen auf dem Bodensee.
Foto: Sven Thomann
Nicole Vandenbrouck (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Er schaut nicht zurück. Und bereut nichts. «Das bringt nichts im Leben, weil ja alles Entscheide waren, die man mal getroffen hat.» Das sagt Dimitri Malgin. Doch bei einem älteren Bruder eines NHL-Stürmers wirft man automatisch einen Blick auf seine Karriere. Insbesondere, wenn ein Hockeytrainer hinter vorgehaltener Hand sagt, dass Dimitri mindestens genau so talentiert gewesen wäre wie Toronto-Spieler Denis (23) – aber als Junior weniger Biss hatte.

Pikes – Lugano verschoben

Das Cup-Spiel zwischen EHC Pikes Oberthurgau und HC Lugano wird verschoben. Grund dafür sind zwei positive Covid-19-Tests von Spielern aus dem Oberthurgau. Der Kantonsarzt hat im Anschluss Quarantäne für die ganze Mannschaft verordnet. Die 1/16-Final-Partie wird nun, wie das Duell Seewen – Davos, auf Mittwoch, 14. Oktober (20.00 Uhr) verschoben.

Das Cup-Spiel zwischen EHC Pikes Oberthurgau und HC Lugano wird verschoben. Grund dafür sind zwei positive Covid-19-Tests von Spielern aus dem Oberthurgau. Der Kantonsarzt hat im Anschluss Quarantäne für die ganze Mannschaft verordnet. Die 1/16-Final-Partie wird nun, wie das Duell Seewen – Davos, auf Mittwoch, 14. Oktober (20.00 Uhr) verschoben.

In Fribourg stand die National-League-Türe für Dimitri einst weit offen. «Ich war ein Teenager. Vielleicht hatte ich nicht genug Kampfgeist. Oder Verletzungspech. Oder ich brauchte etwas länger, um mich ans höhere Niveau zu gewöhnen. Das alles ist jetzt hypothetisch», so der 32-Jährige. Und zur eingangs erwähnten Einschätzung sagt er mit einem Schmunzeln: «Ein russischer Coach sagte mir mal, hätte Deine Grossmutter Eier gehabt, wäre sie Dein Grossvater.»

Natürlich wollte er damals seinem Vater nacheifern. Und wie bei Olten-Ikone Albert Malgin (54) wurde es auch bei seinem älteren Sohn eine Karriere in der zweithöchsten Schweizer Liga. Bis 2018 und seinem Wechsel zu den Pikes EHC Oberthurgau waren Langenthal, Martigny, Basel, Olten und Neuenburg seine Stationen in der heutigen Swiss League. Dimitri Malgin war in all den Jahren Profispieler, verdiente seinen Lebensunterhalt mit Hockey. «Doch dann kam der Zeitpunkt in meinem Leben, an dem ich wieder eine Entscheidung treffen musste.»

«Er macht jeden Mitspieler besser»

Sich wieder und wieder um einen SL-Vertrag bemühen müssen? Oder ins Berufsleben einsteigen? Denn seine Ausbildung hat der Schweiz-Russe nie vernachlässigt, studierte einst Betriebswirtschaft in Fribourg. «Ich habe meinen schulischen Weg gemacht. Vielleicht war mir als Teenager schon bewusst, dass alles gut kommt, weil ich auch Köpfchen habe.» Weil er vor zwei Jahren ein reizvolles Jobangebot auf dem Tisch hatte, beschloss Malgin, mehr Beständigkeit in sein Leben zu lassen. Der Vater von zwei Kindern zog mit seiner Familie nach Heiden AR, arbeitet seither als Projektmanager bei einem international tätigen Unternehmen.

Swiss Ice Hockey Cup: Hier lauern die Überraschungen

Doch dem Hockey bleibt er treu. «Ich spiele, seit ich fünfjährig bin. Ich bin süchtig nach dem Spiel, den Duellen. Eine Karriere abrupt beenden, das können nur die wenigsten.» Dabei gehe es nicht nur um das Spiel an sich, sondern das ganze Drum und Dran, der Teamgeist, die Garderobe. Und so kommt nun der Erstligist EHC Oberthurgau in den Genuss von Malgins Erfahrung aus 421 Partien in der Swiss League. «Dima macht jeden seiner Mitspieler besser», sagt mit Björn Stäheli (34) der zweite Routinier des jungen Teams.

Stolz auf den NHL-Bruder

Denn diesen Ehrgeiz hat Malgin noch: «Ich will in jedem Spiel meine Qualitäten zeigen, so dass die Gegner erkennen können, dass ich mal höher gespielt habe.» Er wolle ein Vorbild sein für seine Mitspieler. Auch im Cup gegen den HC Lugano. «Doch da werden mir die Grenzen aufgezeigt. Nach dem Spiel weiss ich, in welcher Verfassung ich noch bin.»

Cup-Hit live auf BlickTV

Am Montag geht in Basel der grosse Cup-Hit zwischen dem EHC Basel aus der dritthöchsten Spielklasse, der MySports League, gegen Gigant SC Bern über die Bühne. BlickTV überträgt das Spiel, das um 19.45 Uhr beginnt, exklusiv im Livestream aus der St. Jakob-Arena. Kommentiert wird die Partie vom Duo Emanuel Gisi/Dino Kessler. Als Studiogäste bei Damian Betschart werden erwartet: NHL-Verteidiger Jonas Siegenthaler (23) von den Washington Capitals, der 2016 mit den ZSC Lions den Cup gewann, und Davos-Sportchef und Ex-Nati-Direktor Raeto Raffainer (38), dessen Team letztes Jahr erst im Final in Lausanne gegen Underdog Ajoie gestoppt wurde.

Am Montag geht in Basel der grosse Cup-Hit zwischen dem EHC Basel aus der dritthöchsten Spielklasse, der MySports League, gegen Gigant SC Bern über die Bühne. BlickTV überträgt das Spiel, das um 19.45 Uhr beginnt, exklusiv im Livestream aus der St. Jakob-Arena. Kommentiert wird die Partie vom Duo Emanuel Gisi/Dino Kessler. Als Studiogäste bei Damian Betschart werden erwartet: NHL-Verteidiger Jonas Siegenthaler (23) von den Washington Capitals, der 2016 mit den ZSC Lions den Cup gewann, und Davos-Sportchef und Ex-Nati-Direktor Raeto Raffainer (38), dessen Team letztes Jahr erst im Final in Lausanne gegen Underdog Ajoie gestoppt wurde.

Aber wenn er seiner vierjährigen Tochter glauben sollte, ist das Fazit schon klar. «Sie sagt mir immer, dass nur einer von unserer Familie richtig Hockey spielt, und das ist Denis.» Dimitri muss grinsen. Er ist unheimlich stolz auf seinen kleinen Bruder, der sich – vielen Skeptikern zum Trotz – in der NHL durchgebissen hat. Deshalb macht es ihm auch nichts aus, dass er von Fremden regelmässig gefragt wird, ob er denn mit dem NHL-Spieler Malgin verwandt sei. Dessen Matches schaut er sich natürlich an, «ausser sie sind mitten in der Nacht. Das geht nicht mehr, weil ich am nächsten Morgen ja arbeiten muss». Doch mit seinem neuen Leben ist «Dima» Malgin mehr als zufrieden. Auch darum schaut er nicht zurück.

NHL-Star Timo Meier: «Sie sollen den Match geniessen»

Timo Meier, heute sind Sie ein gefeierter NHL-Star, Ihre Karriere nahm aber bei den Pikes so richtig Fahrt auf. Wie kam das?
Timo Meier: Ich bin mit dem heutigen Pikes-Verteidiger Alex Jeitziner aufgewachsen. Er wagte den Schritt vor mir. Zunächst spielte ich mit einer B-Lizenz dort, dann gefiel es mir so gut, dass ich den Klub ganz wechselte. Ich wollte mich in meiner Altersgruppe auf Top-Niveau beweisen. So wurde ich plötzlich auch zum Thema für die Schweizer Junioren-Natis. Bei den Pikes habe ich mich als Spieler entscheidend entwickelt.

Auch dank einem der Trainer, oder?
Genau, Christian Rüegg. Mit ihm trainiere ich auch heute noch, wenn ich in der Schweiz bin. Er war wichtig für meine Entwicklung, sowohl als Mensch als auch als Spieler. Er gab mir wichtige Dinge mit auf den Weg. Arbeitseinstellung, Disziplin. Das Trainingsprogramm war hart. An die Straftrainings werde ich mich immer erinnern. Damals fand ich das nicht so toll. Heute weiss ich, dass es für etwas gut war. Aber Teambuilding kam auch nie zu kurz, mit Campieren am Lagerfeuer.

Was raten Sie den Pikes-Spielern fürs Cup-Duell gegen den
HC Lugano?
Sie sollen den Match geniessen! Ich hoffe, dass meine Kumpels etwas Dampf machen. Es ist eine schöne Gelegenheit, sich mit einem guten Team zu messen. Es wird nicht einfach, aber sobald sich Chancen bieten, sollten sie zupacken. Ich hoffe, ich kann das Spiel schauen gehen. (N.V.)

Timo Meier spielte als Junior bei den Pikes.
AFP

Timo Meier, heute sind Sie ein gefeierter NHL-Star, Ihre Karriere nahm aber bei den Pikes so richtig Fahrt auf. Wie kam das?
Timo Meier: Ich bin mit dem heutigen Pikes-Verteidiger Alex Jeitziner aufgewachsen. Er wagte den Schritt vor mir. Zunächst spielte ich mit einer B-Lizenz dort, dann gefiel es mir so gut, dass ich den Klub ganz wechselte. Ich wollte mich in meiner Altersgruppe auf Top-Niveau beweisen. So wurde ich plötzlich auch zum Thema für die Schweizer Junioren-Natis. Bei den Pikes habe ich mich als Spieler entscheidend entwickelt.

Auch dank einem der Trainer, oder?
Genau, Christian Rüegg. Mit ihm trainiere ich auch heute noch, wenn ich in der Schweiz bin. Er war wichtig für meine Entwicklung, sowohl als Mensch als auch als Spieler. Er gab mir wichtige Dinge mit auf den Weg. Arbeitseinstellung, Disziplin. Das Trainingsprogramm war hart. An die Straftrainings werde ich mich immer erinnern. Damals fand ich das nicht so toll. Heute weiss ich, dass es für etwas gut war. Aber Teambuilding kam auch nie zu kurz, mit Campieren am Lagerfeuer.

Was raten Sie den Pikes-Spielern fürs Cup-Duell gegen den
HC Lugano?
Sie sollen den Match geniessen! Ich hoffe, dass meine Kumpels etwas Dampf machen. Es ist eine schöne Gelegenheit, sich mit einem guten Team zu messen. Es wird nicht einfach, aber sobald sich Chancen bieten, sollten sie zupacken. Ich hoffe, ich kann das Spiel schauen gehen. (N.V.)

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