ZSC Lions – SC Bern 2:5
Krise? Welche Krise? Wer sich Berns Auftritt im Cup-Final anschaut, reibt sich verwundert die Augen. Und fragt sich, weshalb sich diese Mannschaft in der Meisterschaft dermassen schwer tut? Nach 40 Minuten ist das Giganten-Duell gelaufen. Bern führt 4:1, holt sich seinen dritten Cup-Triumph und erhält 100'000 Franken als Siegprämie obendrauf.
Für den Unterschied sorgen ausgerechnet die Leistungsträger, die Trainer Mario Kogler nach der 4:5-Pleite am Freitag gegen Zug noch kritisiert hatte. «Man sollte schon erwarten dürfen, dass mehr kommt. Wenn schon die Konstanz fehlt, sollten wenigstens Punkte geliefert werden», sagte der 33-Jährige und sprach von Fehlern, «die teilweise nicht einmal im Nachwuchs geschehen». Die Kritik lassen die SCB-Stars nicht auf sich sitzen.
Jesper Olofsson, oft ein Chancentod, ist von der ersten Sekunden an präsent, bezwingt ZSC-Keeper Ludovic Waeber mit seinem dritten Torschuss in Überzahl und macht mit seinem zweiten Treffer beim 4:1 im zweiten Drittel alles klar.
Das Tor fällt ausgerechnet während einer der wenigen Druchphasen der Lions. Zu Dritt machen sie Druck aufs Tor von SCB-Keeper Tomi Karhunen, schaffen es aber nicht, den Finnen zu bezwingen und laufen dann prompt in einen Konter.
Auch Vincent Praplan, der in den letzten fünf Partien meist untergetaucht war und auch kein Tor mehr zustande brachte, skort. Beim 2:1 setzt sich der Walliser gegen ZSC-Stürmer Roman Wick durch und liefert nur drei Minuuten später die Vorlage zum 3:1. Dabei hat das Team von Rikard Grönborg auch Pech.
Verteidiger Patrick Geering versucht die Scheibe via Bande hinter dem Tor von Ludovic Waeber durchzuspielen. Doch der Puck prallt vors Gehäuse, wo sie Waeber dann auch auf Praplans Stock spediert.
Während die verletzten SCB-Stars Thomas Rüfenacht und Mika Henauer auf der Tribüne genüsslich eine Pizza verzehren, skort Bern im dritten Drittel weiter.
Tristan Scherwey erhöht noch auf 5:1. Die Lions bleiben vieles schuldig, haben nun sechs der letzten sieben Partien im Hallenstadion verloren. Ausser Maxim Noreaus Powerplay-Treffer zwei Minuten vor Schluss sind die Zürcher, die defensiv konfus agieren, zu keiner Reaktion mehr fähig.
Bern, der erste Cup-Sieger nach der Wiedereinführung 2015 ist auch der letzte Cup-Sieger. Beat Geber stemmt um 22.35 Uhr den Pokal.
Der Beste – Jesper Olofsson (Bern). 2 Tore! Der schwedische Stürmer wird vom Chancentod zum Goalgetter.
Die Pflaume – Simon Bodenmann (ZSC). Vergibt im Powerplay im ersten Drittel alleine vor Karhunen eine Riesenchance.
Die Tore – 12. Olofsson (Jeffrey, Andersson/PP) 0:1. 14. Hollenstein (Krüger) 1:1. 27. Praplan (Zryd, Sopa) 1:2. 29. Heim (Praplan) 1:3. 35. Olofsson (Jeffrey, Conacher) 1:4. 47. Scherwey (Pestoni, Heim) 1:5. 58. Noreau (Andrighetto/PP) 2:5.