Der Mythos HC La Chauxde-Fonds und seine sechs Meistertitel in Serie (1968 bis 1973) beginnen 1963 am Stammtisch. Brennstoff-Händler Charles Frutschi hänselt seinen Schwager Michel Sgualdo, Stürmer beim NLBVerein. «Wenn ich Hockey-Präsident wäre, dann aber ...»
Frutschi wird Präsident, verliert aber weiter. Bis er Gaston Pelletier vom zweimaligen Meister HC Villars verpflichtet. Mit einer klaren Order: «Ende Saison steht der Meisterpokal hier in meinem Büro.»
Stetig verstärkt Frutschi sein Team. Gefürchtet sind die Trainings von Gaston Pelletier. «Den ganzen August standen wir jeden Tag auf dem Eis», erinnert sich Verteidiger Gaston Furrer (70).
Das Team spielt maximal 28 Meisterschaftspartien, aber mehr als doppelt so viele Einsätze im Europacup und bei Turnieren in halb Europa. «Nein, Halbprofis waren wir nicht», sagt René Huguenin (71), der bei allen sechs Meistertiteln Captain war. Und von 1968 bis 1974 keines der 144 Meisterschaftsspiele (120 Siege/8 Remis/16 Niederlagen) verpasst hat. «100 Franken gab es pro Sieg, 50 Franken pro Unentschieden», erinnert sich der pensionierte Elektriker. «Ich war jeden Morgen an der Arbeit.»
Gemütlicher nimmt es Gaston Furrer, der von Visp in den Neuenburger Jura gewechselt hat. Er ist Gemeindeangestellter. «Wir waren drei Hockeyaner. Wir arbeiteten, wenn wir Zeit hatten.»
«Die Butter wurde teurer»
Nach dem vierten von sechs Meistertiteln findet der Verteidiger mit der Nummer 4, eine Erhöhung der Prämien sei wohl an der Zeit. Legendär der Wortwechsel mit dem Präsidenten in der Kabine. «Charles, die Butter ist teurer geworden», sagt der Oberwalliser. «Aha, Gaston, brauchst du ein Kilo!» Das Thema Prämien war ein für alle Mal erledigt.
Frutschi regierte eisern. Hinten im Goal ist Gérald Rigolet eine Mauer, Furrer und Marcel Sgualdo checken alles weg, und vorne wirbelt der begnadete Mittelstürmer Michel Türler (4-mal Torschützenkönig) mit Francis Reinhard und Guy Dubois die Gegner schwindlig. Das Team in den Trikots des NHLVereins Montreal Canadiens stellt auch den grossen Stamm in der Nationalmannschaft.
Als Furrer nach Zug wechseln will, Wohnung und Job schon auf sicher hat, legt Frutschi sein Veto ein. «Ich habe mich geärgert», sagt Furrer schmunzelnd. «Aber geweint habe ich nicht ...»