Die Meisterpokale der National und Swiss League bleiben in ihren Koffern verstaut. Das Coronavirus hat die Hockey-Saison abrupt beendet. Keine Playoffs, keine Titelfeiern, keine Meisterparaden. Sportlich gabs keine Gewinner. Moment mal – da war doch was!
Genau, ein Pokal wurde vergeben (und ging kaputt)! Ajoie feierte Anfang Februar den Cupsieg mit einem 7:3-Triumph über Davos – und ist somit der einzige Champion dieser unvollständigen Saison.
Als Mathias Joggi gefragt wird, ob den Spielern dieser Titel nun doppelt so viel bedeutet, muss der 34-Jährige grinsen. «Darüber haben wir letzte Woche in der Garderobe gesprochen», sagt er. Am Tag nach dem kantonalen Sportverbot im Tessin trafen sich die Jurassier in der Kabine, plauderten über die möglichen Szenarien der Saisonfortführung. Denn Ajoie hatte den Playoff-Halbfinal gegen Visp vor Augen, wollte den Finaleinzug und Meistertitel anpeilen.
«Wir sprachen darüber, wieso man nur von Kloten als möglichen Meister am grünen Tisch redet, denn wir waren ja punktgleich. Da wurde uns plötzlich bewusst, dass wir in dieser Saison immerhin schon etwas gewonnen haben», so Joggi. Der Cup-Triumph habe ihnen ohnehin schon viel bedeutet, «aber jetzt ist er noch spezieller!»
In die Garderobe können die Jurassier nun nicht mehr. Nur nur, weil ihr Kanton am Sonntag den Notstand ausgerufen hat. Sondern weil es die Kabine nicht mehr gibt. Denn die Umbauarbeiten in der Patinoire du Voyeboeuf kommen nach dem Saisonabbruch nun schneller voran, «unsere Garderobe wurde in den letzten Tagen demontiert», erzählt Joggi.