Die Medaillen-Übergabe ist erst wenige Momente her. SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson (47) wirkt völlig ruhig und gefasst. «Irgendwie fühle ich mich noch wie betäubt von all den Emotionen», versucht er gestern zu erklären, «aber die kommen noch.»
Trotzdem werde er später diesen Cup-Sieg geniessen, «aber ich bin keine grosse Feierbiene». Auf den ersten Titel seiner Headcoach-Karriere werde er aber noch in Ruhe mit Freunden anstossen. Er tat dies jedoch bestimmt nicht so lange wie einige seiner Spieler, dank deren Triumph die Stadt Rapperswil-Jona am Fasnachtssonntag eine Freinacht einberufen hat.
Trotzdem: Heute Mittag musste Tomlinsons Mannschaft antraben. «Das Eistraining ist aber freiwillig! Und ich glaube, dass niemand kommt», sagt der Kanadier am Vorabend mit einem Schmunzeln. Der Lakers-Trainer fordert von seinen Spielern, die am Dienstag bereits wieder in der Swiss League in Zug bei der EVZ Academy antreten müssen, dass jeder zumindest eine Einheit auf dem Velo absolviert. «Das Gift muss raus aus dem Körper», sagt Tomlinson augenzwinkernd.
Doch die Befürchtungen des SCRJ-Trainers bewahrheiten sich zumindest nicht ganz. Pünktlich um 11.30 Uhr ziehen neun Feldspieler und zwei Goalies ihre Kreise auf dem Eis der SGKB-Arena in Rappi-Jona. Aber nur drei von ihnen standen am Sonntag im Line-up der Cup-Sieger: Die beiden Kanadier Jared Aulin (35) und Dion Knelsen (29) sowie Jan Vogel (22). Letzterer sagt: «Ich gehe lieber aufs Eis als aufs Velo.» Und Aulin betont: «Ich will den normalen Rhythmus beibehalten. Auch um mental zu realisieren, dass es am Dienstag mit einem Liga-Spiel weitergeht.»