Der SCB hat das erste und das letzte Wort. Nach 9 Sekunden schiesst Bertschy das 1:0 und 22 Sekunden vor Schluss Gardner das 2:1. Dazwischen gibt es viel Kampf, zwei starke Defensiven und viel, viel Aufregung.
Kurz vor Ende des zweiten Drittels geht es los. Die Lions spielen in Unterzahl, und ihr Trainer Marc Crawford macht seinem Ärger Luft.
Dann wird es Schiedsrichter Marc Wiegand zu bunt – und er brummt auch dem Meistertrainer zwei Minuten auf. Doppelte Überzahl für den SCB – sie bleibt allerdings ohne Torfolge.
Doch zwei Minuten vor Schluss ist es wieder Wiegand, der die Zürcher auf die Palme treibt. Er schickt Bergeron raus. Ein unglaublich harter Entscheid. Marc Crawford tobt erneut wie wild. Und wird in die Kabine geschickt.
Der Kanadier hatte sich schon im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, warum die Teams in der Schweiz daheim stärker sind als auswärts. «Ich schaue jeweils nach den Spielen die Strafen-Bilanzen an und stelle fest, dass das Auswärtsteam meist mehr Strafen hat. Da stellt sich die Frage, ob sich die Schiedsrichter durch das Publikum beeinflussen lassen.»
Ironie des Schicksals: Die ZSC Lions hätten den Halbfinal zu Hause gespielt, wenn das Hallenstadion nicht besetzt gewesen wäre.
Die Strafe gegen Bergeron nutzt Gardner zur Entscheidung. Die Fans sind in der totalen Euphorie und singen: «Cupfinal! Cupfinal!» Erneuter Jubel, als dann noch das Heimrecht gegen die Kloten Flyers im Final den Bernern zugelost wird.
Nach Gardners Tor rastet auch ZSC-Captain Seger aus und muss vorzeitig unter die Dusche. Er zerschlägt seinen Stock vor den Schiedsrichtern.
CEO Peter Zahner achtet als Bodyguard darauf, dass Crawford nicht noch auf einen Offiziellen losgeht und sagt: «Es war ein sehr guter Cup-Halbfinal mit Playoff-Charakter. Aber Schiedsrichter Wiegand hat heute einen ganz schlechten Tag erwischt. Er hat uns das ganze Spiel über gepiesackt.»