Vögtlin muss gestern Morgen schon etwas geahnt haben. Als er auf dem Weg nach Zürich ist, wo er die Cup-Auslosung leiten wird, denkt der langjährige Verbands-Funktionär: «Was passiert eigentlich, wenn ich eine Panne habe?»
Eine Verkehrspanne bleibt aus. Doch dafür geht die Auslosung, die live auf Blick.ch übertragen wird, schief. Und zwar gleich beim ersten Los. «HC Fribourg-Gottéron» steht da auf dem Loszettel, den Vögtlin aus der Kugel genommen hat. Dabei sind die Fribourger am Abend davor in Lausanne (1:2) ausgeschieden. Die Panne bleibt aber noch unbemerkt. Als Gegner wird der SC Bern ausgelost. Vögtlin freut sich über das attraktive Zähringer Derby.
Erst beim letzten Los wird die Welt des 59-Jährigen erschüttert. Moderatorin Mimi Jäger sagt: «Wenn alles richtig gelaufen ist, kommt jetzt der EHC Visp.» Doch als Vögtlin das Los aus der Kugel nimmt, erblasst er. Nicht Visp, sondern die ZSC Lions stehen auf dem Zettel.
Wie konnte so etwas nur passieren? «Das darf nicht passieren. Das ist mein Fehler. Das ist unverzeihlich. Ich entschuldige mich dafür», sagt Vögtlin. «Ich hatte die Lose vorbereitet und dann einen falschen Zettel genommen. Ich hatte acht Zettel und acht Kugeln. Unglücklicherweise war da Fribourg statt Visp drin. Auch ein Notar war dabei. Aber es ist nicht dessen Aufgabe zu kontrollieren, ob die richtigen Teams auf den Zetteln sind, sondern zu schauen, dass alles korrekt abläuft.»
Die Auslosung muss deshalb wiederholt werden. Diesmal läuft alles sauber. Visp ist mit dabei – und erhält den SCB als Gegner.
Vögtlin muss nun manchen Spruch und Scherz einstecken. So beweist SCB-Boss Marc Lüthi Humor und twittert eine Fotomontage, die Vögtlin mit einem Loszettel zeigt, auf dem «Real Madrid» steht. Da muss auch Vögtlin schmunzeln.
Und als ehemaliger Schiedsrichter und oft kritisierter Spielplan-Gestalter hat der Weinhändler aus Kirchberg BE schon lange gelernt, mit Sprüchen umzugehen.