Geht es gegen Biasca wieder nach Oben?
3:10
Pesonen rettet die Tigers:Olten ärgert den Oberklassigen bis zum Schluss

Spektakel im Hockey-Cup
Tapferes Olten scheitert knapp an Langnau – Zug souverän

Alles oder nichts heissts in den Achtelfinals des Schweizer Eishockey-Cups! In Langenthal hofft man derweil vergeblich auf eine Sensation gegen den SCB. Der Titelverteidiger Zug feiert gegen Visp einen lockeren 4:1-Sieg.
Publiziert: 20.10.2019 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2019 um 20:31 Uhr
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Der EHC Olten fliegt im Achtelfinal des Cups raus.
Foto: freshfocus
BLICK-Eishockey-Redaktion

Visp – Zug 1:4

Lonza Arena, 2253 Fans

Titelverteidiger Zug setzt sich im Wallis am Schluss diskussionslos durch. Als Visp nach den Treffern von Oscar Lindberg und Raphael Diaz durch Mark van Guilder auf 1:2 verkürzen kann, ist es ausgerechnet Santeri Alatalo, der Sohn von Visp-Trainer Matti Alatalo, der mit seinem Treffer drei Sekunden vor der zweiten Pause dem Unterklassigen den Zahn zieht.

Tore: 4. Oscar Lindberg 0:1. 17. Raphael Diaz (Lino Martschini, Gregory Hoffmann/PP) 0:2. 24. Mark van Guilder (Tomas Dolana, Josephs Troy) 1:2. 40. Santeri Alatalao (Yannick Zehnder) 1:3. 45. Raphael Diaz 1:4

Ajoie – Lausanne 4:3 n.V.

Patinoire du Voyeboeuf, 1394 Fans

Ajoie hat es wieder getan! Bereits vor zwei Jahren eliminierte der B-Klub Lausanne (und später den ZSC). Und auch diesmal rasseln die Waadtländer im Jura aus dem Cup. Die Mannschaft von Ville Peltonen holt zwar einen 0:3-Rückstand mit einem Endspurt und späten Toren von Tyler Moy und Dustin Jeffrey (ohne Goalie) auf. Doch in der Verlängerung ist es der Kanadier Jonathan Hazen, der Ajoie doch noch zum Sieg schiesst und ganz nebenbei noch seinen Hattrick vollendet.

Tore: 24. Jonathan Hazen (Philip-Michael Devos) 1:0. 25. Jonathan Hazen (Philip-Michael Devos) 2:0. 28. Reto Schmutz (Jonathan Hazen, Jordane Hauert) 3:0. 41. Petteri Lindbohm (Jooris Josh) 3:1. 56. Tyler Moy 3:2. 58. Dustin Jeffrey (Christoph Bertschy) 3:3. 61. Jonathan Hazen 4:3

Olten (SL) – Langnau 3:5

Kleinholz, 4129 Fans

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge in der Meisterschaft tun sich die SCL Tigers auch im Cup-Achtelfinal schwer. Sie rennen gegen das unterklassige Olten Rückständen hinterher. Zum ersten Mal, weil beim Paradesturm DiDomenico/Berger/Pesonen der Rückwärtsgang zu klemmen scheint. Und zum zweiten Mal, weil Garry Nunn im Powerplay ganz genau unter die Latte trifft.

Nach diesem Gegentreffer brauchen die Emmentaler nicht mehr so lange für den 2:2-Ausgleich wie im Startdrittel fürs 1:1. Die Oltener halten Langnaus Druckphasen stand. Einerseits, weil der Einsatz aufopferungsvoll ist. Goalie Matthys applaudiert seinen Vorderleuten sogar dafür, weil sie sich ohne zu überlegen in die Schüsse werfen. Und andererseits, weil die SCL-Stars am 27-jährigen Keeper scheitern: DiDomenico (18. Minute) und Maxwell (33.) versagen, als sie alleine auf Matthys losziehen können.

Erst Pesonen geht als besseres Beispiel voran, als er kurz vor der zweiten Pause der EHC-Verteidigung entwischt und die Oberklassigen erstmals in Führung bringt. Aber auch nach dem 2:4 versteckt sich das Swiss-League-Team nicht und bedrängt die Emmentaler weiter. Doch die Zeit rennt Olten davon, zu mehr als dem 3:4-Anschlusstreffer reicht es – trotz zwei Powerplays inklusive Pfostenschuss in der Endphase – nicht mehr.

Somit bedeutet der Achtelfinal zum vierten Mal in Folge Endstation für den EHC. Ihre Haut teuer verkauft haben die Oltener aber jedes Mal.

Tore: 5. Weibel (Haas, Salzgeber) 1:0. 16. Kuonen (Schmutz, Huguenin/PP) 1:1. 33. Nunn (Rytz, Knelsen/PP) 2:1. 36. Maxwell (Rüegsegger) 2:2. 39. Pesonen (P. Berger, DiDomenico) 2:3. 45. Andersons (Huguenin) 2:4. 47. Rytz (Nunn) 3:4. 60. (59:26) Pesonen (Glauser/ins leere Tor) 3:5.

ZSC Lions – Servette 4:3 n.P.

Hallenstadion, 5125 Fans

Nach den Toren von Garrett Roe und Mike Völlmin steht es 1:1, als es kurz nach der ersten Pause hitzig wird. ZSC-Verteidiger Christian Marti serviert Daniel Winnik auf den Stock, der Goalie Joni Ortio mit einem direkten Abschluss zur Genfer Führung bezwingt. Danach rempelt Marcus Krüger den Torschützen an, worauf sich dessen Teamkollege Tommy Wingels mit dem Schweden prügelt. Kaum sind die beiden ehemaligen NHL-Spieler von der Strafbank zurück, geraten sie erneut aneinander, lassen abseits des Geschehens die Handschuhe fallen und geben sich Saures – für sie ist das Spiel damit vorzeitig beendet.

Auch danach kommt keine Ruhe ins Spiel. Es kommt zu weiteren Scharmützeln und Strafen (total 162 Minuten, 63:99). Und als Simon Bodenmann draussen sitzt, erhöht Arnaud Jacquemet auf 3:1.

Das Zürcher Anrennen wird drei Minuten vor Schluss mit dem 2:3 belohnt. Wobei die Unparteiischen den Treffer von Denis Hollenstein erst auf dem Video erkennen. Wenig später ersetzt Rikard Grönborg Goalie Ortio durch einen zusätzlichen Feldspieler. Und so gelingt Pius Suter der Ausgleich. In doppelter Überzahl verpassen die aufgedrehten Zürcher darauf den Siegestreffer. Die Entscheidung fällt erst im Penaltyschiessen. Da treffen bei den Zürchern alle Schützen (Suter, Wick und Roe), während bei Servette nur Fehr Goalie Ortio bezwingen kann.

Tore: 6. Roe (Suter, Blindenbacher) 1:0. 19. Völlmin 1:1. 21. Winnik 1:2. 35. Arnaud (Maillard, Tömmernes/PP) 1:3. 57. Hollenstein (Sigrist) 2:3. 59. Suter (Geering) 3:3. Suter, Wick und Garrett treffen für den ZSC im Penaltyschiessen, Fehr für Servette.

Langenthal (SL) – Bern 1:6

Kunsteisbahn Langenthal, Schoren, 3688 Fans

Inti Pestoni. Immer wieder Inti Pestoni. Am Freitag war die Tessiner Frohnatur bei der 2:5-Schlappe gegen Lugano, dem schwächsten Auftritt in der Ära von Trainer Kari Jalonen, der Lichtblick beim SCB. Der Stürmer erzielte seine ersten beiden Tore. Gegen Langenthal rückt Pestoni vom vierten in den ersten Block vor. Und schlägt erneut zu!

Nach sieben Minuten lenkt der 28-Jährige, der die Position von Thomas Rüfenacht einnimmt, einen Andersson-Schuss zum 1:0 ab. 132 Sekunden später bereitet er in Überzahl das 2:0 vor. Und nach 36 Minuten macht Pestoni, der zum besten Spieler seines Teams gewählt wird, mit seinem zweiten Treffer im Powerplay zum 5:1 alles klar. «Ich bin froh», sagt Pestoni. «Ich habe nicht gut gespielt bisher. Aber es gibt noch viel zu tun.»

Die Berner, die mit Beat Gerber, Justin Krueger und Eric Blum gleich auf drei Stammverteidiger verzichten müssen, markieren von Beginn weg Präsenz, setzen Langenthal früh unter Druck – und führen nach elf Minuten bereits mit 3:0.

Langenthal-Keeper Philip Wüthrich reagiert beim dritten Gegentreffer einen Tick zu spät, kann die Scheibe nicht blockieren, spielt ansonsten aber tadellos. «Wir wussten, dass der SCB mit voller Härte kommen wird, wurden aber dennoch überfahren», sagt der Ex-SCB-Junior, der nächste Saison in Bern das Tor hüten wird.

«Ich habe mich sehr auf dieses Duell gefreut. Schliesslich kenne ich alle Berner Spieler. Mein grösstes Ziel war: Spass zu haben. Und ich hatte trotzdem Spass. Auch wenn das Resultat etwas gar hart ausfällt. Wir haben alles gegeben.»

Und der SCB? Das Team sass nach dem Debakel gegen Lugano zusammen. «Denn so konnte es nicht weitergehen. Das war allen klar», sagt Verteidiger Ramon Untersander. «Wir müssen aufwachen, aggressiver spielen. Wir sind kein Team, dass alleine mit spielerischen Mitteln Siege holt. Es gibt auch jetzt noch Luft nach oben.»

Tore: 7. Pestoni (Andersson, Moser) 0:1. 10. Untersander (Pestoni/PP) 0:2. 11. Moser (Arcobello) 0:3. 13. Kläy (Pienitz, Küng) 1:3. 29. Ebbett (Rüfenacht/SH!) 1:4. 36. Pestoni (Untersander, Mursak/PP) 1:5. 51. Henauer (Ebbett) 1:6.

Davos – Lugano 2:1 n.P.

Vaillant Arena, 4259 Fans

Über weite Strecken ist es der HCD, der das Spiel gegen Lugano vpr 4259 Fans bestimmt. Doch es sind die Tessiner, die in Führung gehen, als Dario Bürgler einen Schuss von Alessio Bertaggia ablenkt und damit Goalie Sandro Aeschlimann keine Chance lässt.

Erst in der 36. Minute lässt sich der überragende Lugano-Keeper Sandro Zurkirchen bezwingen. Dabei erwischt ihn der clevere Andres Ambühl mit einem schnellen Schuss von hinter der Torlinie.

Im 3. Drittel kann der HCD dreimal in Überzahl agieren – ohne Erfolg. Die Entscheidung fällt erst im Penaltyschiessen. Da treffen zuerst nur Ambühl und Luca Fazzini. Beim ihrem zweiten Versuch hält nur der Mann mit 1001 NL-Spielen auf dem Konto dem Druck stand und bezwingt Zurkirchen erneut. Somit hält der Cup-Fluch der Tessiner an. Lugano hat nun alle sechs Achtelfinals verloren. Dreimal wurde ihr Bezwinger danach auch Cupsieger. Ein gutes Omen für Davos?

Tore: 8. Bürgler (Bertaggia, Sannitz) 0:1. 37. Ambühl (Baumgartner) 1:1. HCD-Ambühl trifft zweifach im Penaltyschiessen, Fazzini für Lugano.

Biel – Ambri 4:3 n.V.

Tissot Arena, 3303 Fans

Biel steht dank 4 (!) Toren von Mike Künzle im Viertelfinal. Nach 68 Sekunden wird ein missglückter Schuss von Biels Moser zur idealen Vorlage für Teamkollege Künzle, der zum 1:0 trifft. Die Freude des Heimteams währt aber nur kurz, schon 31 Sekunden später gleicht Flynn die Partie für die Tessiner wieder aus.

Nach diesem Blitzstart wird das Tempo auf beiden Seiten zurückgeschraubt, Spielfluss kommt – auch wegen einer ziemlich kleinlichen Regelauslegung der Schiris – nur selten auf. Nach Toren von Kneubuehler (12. Minute) und dem Slowenen Sabolic (23.) sehen die Tessiner lange Zeit wie die sicheren Sieger aus, Biel enttäuscht über weite Strecken.

Erst Künzles zweiter Treffer zum 2:3 bringt sieben Minuten vor Schluss noch einmal Leben in die mit 3300 Fans nur halbvolle Tissot-Arena. Und der Zürcher setzt noch einen drauf, 135 Sekunden vor dem drohenden Aus macht er den Hattrick komplett. Und rettet sein Team damit in die Verlängerung.

Unglaublich aber wahr: Nach 77 Sekunden der Overtime trifft Künzle sogar noch ein viertes Mal! Erst verfehlt er das leere Tor, den Abstauber verwertet er dann aber zum Bieler Sieg. P.S. Auf beiden Seiten gab es Verletzte. Beim Heimteam können die Stürmer Cunti und Ullström nicht zu Ende spielen, bei Ambri verletzt sich 3:1-Torschütze Sabolic nach einem Zusammenprall mit Matchwinner Künzle am Knie.

Tore: 2. Künzle (Moser, Kessler) 1:0, 2. Flynn (D'Agostini) 1:1, 9. Kneubühler (Goi) 1:2, 23. Sabolic (Hofer, D'Agostini/PP) 1:3, 53. Künzle 2:3, 58. Künzle (Fey) 3:3, 62. Künzle (Rathgeb, Fuchs) 4:3.

SCRJ Lakers – Fribourg-Gottéron 4:2

St.Galler Kantonalbank Arena, 4115 Fans

Fribourg ist nach wie vor keine Cup-Mannschaft. Erst einmal (2016/17) hat Gottéron die Viertelfinals erreicht. Anders sieht es bei den Lakers (Cupsieger 2018) aus. Sie sind erst einmal vorzeitig gescheitert (ebenfalls 16/17).

Diesmal gehen die St. Galler dank Toren von Nico Dünner und Sandro Forrer, der letzte Saison noch für Gottéron stürmte, 2:0 in Führung. Doch Killian Mottet bringt die Mannschaft von Christian Dubé, der inskünftig an der Bande von Ex-Nati-Coach Sean Simpson unterstützt werden wird, mit einer Doublette heran.

In doppelter Überzahl schiesst Kevin Clark die Lakers, als Sandros Bruder Marco Forrer und Samuel Walser draussen sitzen, zügig wieder in Führung. Mit seinem zweiten Treffer (ins leere Tor) macht Dünner dann alles klar.

Gute Nachricht auf seiten der St. Galler: Roman Cervenka, der zuletzt verletzt ausfiel, gibt für die Lakers sein Comeback. Ein Skorerpunkt gelingt dem Tschechen allerdings nicht.

Tore: 11. Dünner (Rowe) 1:0. 16. Forrer (Schlagenhauf, Mosimann) 2:0. 33. Mottet (Abplanalp) 2:1. 49. Mottet 2:2. 51. Clark (Rowe/PP) 3:2. 59. Dünner (Wellman/ins leere Tor) 4:2.

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