Doug Honegger
Warum fehlt Niederreiter beim World Cup?

Doug Honegger beleuchtet exklusiv für BLICK den nordamerikansichen Sportalltag. Heute: Der World Cup of Hockey und das Aufgebot von Team Europa.
Publiziert: 03.03.2016 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:20 Uhr
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Warum fehlt Nino Niederreiter im Europa-Team?
Foto: Getty Images
Doug Honegger
Doug Honegger beleuchtet exklusiv für Blick.ch den nordamerikanischen Sportalltag.

Der World Cup tritt am Mittwoch erstmals richtig ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, als die Teilnehmer in teilweise operettenhaften Aufführungen ihre vorläufigen 16-Mann-Kader präsentieren. Die von der NHL erdachte, seltsame Turnierform mit sechs Nationen und zwei Hybrid-Teams, löste bereits genug Kopfschütteln aus, mit den nun erfolgten Aufgeboten wird dieser Eindruck nochmals verstärkt.

Neben den USA und Kanada werfen die Nordamerikaner zusätzlich ein gemeinsames U23-Team ins Rennen, die Europäer eine Mannschaft, in der keine Russen, Tschechen, Schweden oder Finnen spielen. Nationen wie die Schweiz, die im Welteishockey eine immer grössere Rolle spielt, werden damit brüskiert.

Warum die NHL dieses Showturnier ins Leben gerufen hat? Ganz einfach: Man möchte der IIHF die Kontrolle über das internationale Eishockey entreissen. NHL-Präsident Gary Bettman und die Eigentümer die er repräsentiert, haben keinen Spass daran, ihre Spieler für das IIHF-regulierte olympische Turnier freizugeben und die Regular Season für einen Monat zu unterbrechen. Die NHL hat keinen Einfluss auf Olympia und zieht keinen Gewinn daraus – weshalb sollte sie die Spiele also unterstützen? Aus dieser Frustration wurde der World Cup geboren, eine Gemeinschaftsproduktion der NHL und der Spielergewerkschaft NHLPA. Diese Parteien haben beim World Cup die Fäden fest in der Hand und kontrollieren alles: Geldflüsse, Vermarktung, Spielpläne, Trainingslager, Spielstätten und Ticketpreise.

Bei Allstar- und Nationalmannschaften gibt die Selektion immer Anlass für Kritik, am Mittwoch zum Beispiel wurden Stars wie Schwedens Johan Klingberg oder die Kanadier P.K. Subban, Claude Giroux oder Corey Perry brüskiert, als sie in den entsprechenden Aufgeboten fehlten.

Für Schweizer Fans ist es eine Enttäuschung, dass neben den aufgebotenen Mark Streit und Roman Josi der Name von Nino Niederreiter im 16-Mann-Kader des ehemaligen Schweizer Nati-Trainers Ralph Krueger fehlt. Überraschend, weil Minnesota-Powerstürmer Niederreiter kurz vor Transferschluss sehr gefragt war. Und weil Niederreiters österreichischer Teamkollege Thomas Vanek oder Vancouvers Jannik Hansen mit dabei sind. Ich wäre sehr erstaunt, sollte Niederreiter bis zur Deadline am 1. Juni keinen der verbleibenden 7 Plätze erhalten.

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Blick.ch erreicht Nino Niederreiter am Donnerstag-Abend. Der Churer sagt: «Ich weiss, dass es extrem schwierig wird, in diese Mannschaft zu kommen, weil es auf meiner Position ungemein viele gute Leute gibt. Aber ich habe ja jetzt noch Zeit, um mich für die noch verbleibenden Plätze aufzudrängen. Ich werde alles geben!» (M.W.P.)

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