Doug Honegger – only in America
Freundin von NHL-Star kassiert 50 Millionen

Doug Honegger beleuchtet exklusiv für BLICK den nordamerikanischen Sportalltag. Heute: Ein TV-Sternchen kassiert Geld für unfreiwillige Arbeit vor der Kamera.
Publiziert: 11.03.2016 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:05 Uhr
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Erin Andrews und ihr Anwalt Scott Carr bei der Urteilsverkündung in Nashville, Tennessee.
Foto: Imago/ZUMA
Doug Honegger

Am letzten Montag wird Erin Andrews, TV-Sport-Sternchen und Freundin von Niederreiter-Teamkollege Jarrett Stoll bei Minnesota, auf einen Schlag um 55 Millionen Dollar reicher. Sie war in einem Hotel in Memphis von einem Stalker gefilmt worden. Nackt und nicht freiwillig.

Erin Andrews? Das weibliche Gesicht des TV-Senders «Fox Sports». 2008 und 2009 wählte sie der Playboy zu Amerikas Sportreporterin mit dem meisten Sexappeal, bei Twitter folgen ihr 2,9 Millionen Fans.

Darunter – wie bei vielen Prominenten – auch ein Stalker. Michael David Barrett, den Andrews so faszinierte, dass er ihr quer durch den Kontinent auf den Fersen blieb.

Barretts Besessenheit mit Andrews ging so weit, dass er ihre Agenda knackte und herausfand, wann und wo sie im Einsatz war. Und wo sie übernachtete. Sein grösster «Erfolg» war es, im Marriott Hotel in Nashville sowie im «Radisson» in Milwaukee die Hotelangestellten zu überlisten. Sie brachen ihre Schweigepflicht und verrieten ihm nicht nur Andrews Zimmernummer – sie verschafften ihm auch gleich noch die Zimmer nebenan.

Angetan von seinem Erfolg bohrte der Stalker Löcher in die Wände und bannte das Objekt seiner Begierde auf Zelluloid. Nackt. Wenig später konnte die ganze Welt einen Viereinhalb-Minuten-Nacktfilm von Andrews auf dem Internet sehen. Ein Computerspezialist sagte beim anschliessenden Prozess aus, dass seit 2009 rund 17 Millionen User den Film oder Auszüge davon angeklickt hätten. Und es immer noch tun.

Der nächste Schritt für Andrews: Abkassieren. Bei Barrett wird das allerdings etwas schwierig. Der 48-Jährige ist pleite und lebt nach einer verbüssten Haftstrafe von zwei Jahren im Kellerabteil seines Elternhauses in Portland, Oregon. Die Hotels könnten gegen das Urteil zwar Berufung einlegen, Rechtsexperten erwarten jedoch einen aussergerichtlichen Vergleich.

Andrews wird nicht die volle Summe erhalten, aber immer noch ein grosses Stück des 55-Millionen-Dollar-Kuchens.

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