In der NLA hatten die Trainer in dieser Saison erstmals die Möglichkeit, pro Spiel einen Gegentreffer überprüfen zu lassen. Zur Auswahl steht dabei eine mögliche Offside-Position vor einem Treffer, in der NHL können die Trainer auch eine mögliche Torhüterbehinderung überprüfen lassen.
Das Verdikt: Unsere Schiedsrichter sind auf der Höhe. Wurde mal ein Offside übersehen, war das eine absolute Ausnahme. Obwohl das eine Frage von Millimetern sein kann, die unter Druck und bei Höchsttempo beantwortet werden muss.
Eine mögliche Torhüter-Behinderung prüfen die Schiedsrichter auch ohne Einwand der Trainer, nur ist dieser schwammige Paragraph meist eine Interpretationsfrage. Also kontrovers.
Frage an Radio Eriwan: Wird beim Eishockey mittlerweile nicht zu viel Video geglotzt? Antwort: Im Prinzip ja. Aber wie soll man die Scheibe sonst sehen? Das geht alles viel zu schnell. Oder wollen Sie etwa Offside-Tore durchwinken wie beim Fussball?
Im Vergleich zu den Eishockey-Schiedsrichtern fehlen den Kollegen beim Fussball nicht nur die Streifen, sondern auch der Kontrollblick. Nebst der Tatsache, dass die Eishockey-Linienrichter tatsächlich eine Linie als Orientierungshilfe zur Verfügung haben. Der Assistent auf dem Rasen kann sich die Linie höchstens mit dem geistigen Auge auf den Platz malen.
Die Video-Guckerei beim Eishockey nervt zwar ab und an, ist aber dem gewohnheitsmässig vorgebrachten Gequengel nach Fehlurteilen beim Fussball vorzuziehen.
Grundsätzlich sollten die Kicker-Chefstrategen endlich einen gemeinsamen Nenner finden: Entweder man lässt den Video-Beweis zu oder das Gejammer («Wir wurden beschissen») weg. Der TV-Zuschauer ist auf seinem Sofa besser informiert als der Schiedsrichter auf dem Platz. Eine absurde Situation.