Die Nationalmannschaften – die Aushängeschilder der nationalen Leistungskultur auf der internationalen Bühne. In zunehmendem Mass profitiert die Schweiz dabei von der Qualität der Spieler, die ihre Karriere im Ausland zum Zünden bringen (mal früher, mal etwas später). Diese Profis sind in der NHL aktiv oder stellen in Übersee oder Skandinavien die Weichen in diese Richtung, ausgebildet werden sie dort von den besten Trainern der Welt.
Stellen diese Spieler ihr Können der Nati zur Verfügung, werden sie aber von Schweizern betreut. Ist das nicht bizarr? Wir legen das Schicksal unserer Landesauswahl(en) in die Hände von Patrick Fischer, Christian Wohlwend, Thierry Paterlini oder Reto Von Arx, einheimische Trainer, die auf verschiedenen Stufen mit Spielern aus den besten Ligen der Welt arbeiten, Medaillen erobern, Exploits bewerkstelligen, Talente schleifen, eine eigene Identität entwickeln.
Aber in der National League lassen wir unsere Trainer (in der Regel) nicht arbeiten. Wird mal eine Stelle frei, reiben sich die Agenten erwartungsfroh die Hände – nur werden sie dann höchstselten auf einen Schweizer angesprochen. Natürlich ist «Swissness» eine überaus dämliche Wortschöpfung, weil Stallgeruch allein kein Qualitätssiegel ist.
Schweizer Übungsleiter mit verbrieftem Erfolg mit einer unserer Nationalmannschaften sollten allerdings erste Wahl sein, wenn in der National League ein Nachfolger gesucht wird. Diese Trainer haben uns auf der internationalen Bühne innert Jahresfrist zum Vizeweltmeister gemacht und auf der höchsten Juniorenstufe für eine Halbfinal-Qualifikation gesorgt.
Aber im nationalen Tagesgeschäft sind wir immer noch auf Entwicklungshilfe aus dem Ausland angewiesen? Wer unsere Aushängeschilder betreut, sollte schon gut genug für einen Klub in der National League sein.