Der Sommer ist durch, bald ist wieder Eishockey. Mindestens das Wetter war einsame Klasse, in Deutschland drohte zwischenzeitlich gar die Bierknappheit. Einwandfrei.
Die Zürcher Hipster-Szene verliert nur einmal die Fassung, als in einem Lokal im Kreis 5 glutenfreies Quinoa-Glacé angeboten wird. Die Kugel kostet 49 Franken und schmeckt nach Gurkensmoothie, aber das ist egal.
Die Fussball-WM hat auf jeden Fall für einiges entschädigt. Weiss jetzt nicht gerade für was, aber da findet sich bestimmt noch was. Vielleicht ausbleibende Pleite- und Konkursgeschichten aus Athen? Oder dass die Pop-Dauerheulboje Bastian Baker früher mal unter seinem richtigen Namen Bastien Kaltenbacher Eishockey spielte?
Obwohl die Sonne alles gibt, muss zwischendurch (oder immerwieder) Sport geglotzt werden. Fussball-WM eben (herrlich, weil ohne Österreicher), Tour de France (nur auszuhalten ohne Claude Jaggi) oder Golfturniere mit Tiger Woods.
Tiger Woods ist nach privaten Problemen, mehreren Rückenoperationen und einer anschliessenden Fahrt unter Medikamenteneinfluss (inklusive Polizeifoto) wieder zurück auf der Profitour. Der Einfluss des 79-fachen Tour- und 14-fachen Majors-Siegers ist gewaltig. Setzt Woods zum Schlag an, stehen die Fans entlang der Fairways drei bis vier Reihen tief gestaffelt. Die TV-Quoten schlagen Purzelbäume, die Turnierveranstalter melden ausverkaufte Plätze. Egal, wie erfolgreich Woods gerade spielt – er wird garantiert bis zum letzten Putt angefeuert. Das Resultatbulletin? Kaum packender als die Steuererklärung – ausser Woods rückt der Spitze auf die Pelle.
Schon der amerikanische Schriftsteller Mark Twain wusste: Hat sich einer mal den Ruf erworben, erfolgreich zu sein, kann er in Ruhe verlieren.