Bern – ZSC Lions 5:4
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Das Spiel: Der Leader lässt dem Meister keine Chance. Spannend wird erst zum Schluss noch kurz. Die Zürcher wirken, im Vergleich zum Heimspiel gegen die SCL Tigers (2:1 n.P.), nicht einmal besonders verkrampft. Doch sie verlieren auch die sechste Partie der Saison gegen den Rivalen. Bern übernimmt sofort die Initiative, spielt locker auf und geht etwas glücklich in Führung, als Jan Mursak einen Schuss mit dem Stock via Schienbein ins Tor lenkt. Etwas Hoffnung kommt beim Zürcher Krisen-Klub nur auf, als Fabrice Herzog gleich nach dem zweiten SCB-Tor durch Mark Arcobello trifft. Doch Tristan Scherweys Powerplay-Treffer zum 3:1 reisst der Partie den Zahn aus. Der SCB zieht auf 5:1 davon, ehe die Gäste zum Schluss plötzlich noch für etwas unerwartete Spannung sorgen. Da kommen dann gar noch etwas Emotionen auf, als SCB-Captain Simon Moser nach der Schlusssirene Pius Suter vor dem Tor wegschleudert.
Der Abwesende: SCB-Kanadier Andrew Ebbett fehlt verletzt. Doch Sportchef Alex Chatelain beruhigt: «Der Playoff-Start ist nicht gefährdet.»
Der Beste: Thomas Rüfenacht (Bern). Doppel-Torschütze. Nach einer zähen Saison kommt der Nati-Stürmer immer besser in Fahrt. Er trifft in der 5. Partie in Folge und hat nun in den letzten 8 Spielen 8 Tore erzielt.
Die Pflaume: Niklas Schlegel (ZSC). Nicht sein Abend. Bei mindestens drei Gegentreffer gibt der Goalie, der nach der Saison als Nachfolger von Leonardo Genoni zum SCB wechseln wird, keine gute Figur ab. Dem 24-Jährigen die Schuld in die Schuhe zu schieben, wäre angesichts der klaren Verhältnisse auf dem Eis aber falsch. (sr)
Tore: 11. Mursak (Almquist, Blum) 1:0. 22. Arcobello (Almquist) 2:0. 23. Herzog (Miranda, Prassl) 2:1. 36. Scherwey (Andersson, Arcobello/PP) 3:1. 38. Rüfenacht (Moser, Andersson) 4:1. 42. Rüfenacht (Arcobello) 5:1. 44. Cervenka (Pettersson) 5:2. 55. Bachofner (Prassl) 5:3. 58. Wick (Pettersson) 5:4.
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Fribourg – Servette 2:3
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Das Spiel: Servette-Genf packt den letzten Strohhalm und gewinnt in Fribourg das Spiel der Angst. Der fünfte Sieg im sechsten Saisonderby. Nach dem 0:1 64 Sekunden vor dem Ende des lahmen ersten Drittels ist die Partie praktisch entschieden. Fribourg geht diese Saison zum 27-mal mit 0:1 in Rückstand und kann gerade 5-mal die Partie noch drehen.
Am 1. Februar hat Gottéron dies noch gegen die Genfer bewerkstelligen können. Aber gestern sind die Saanestädter zu lahm und zu wenig bissig. Die Genfer machen den Sack in den ersten Minuten des Mitteldrittels innert 70 Sekunden zu. Zuerst trifft Kevin Romy in Unterzahl und kurz darauf Michael Völlmin zur Entscheidung. Servette schnuppert wieder Playoff Luft und kann bei zwei Heimspielen gegen Biel und die ZSC Lions wieder anfangen zu träumen.
Nach der zweiten Heimpleiten diese Woche zittern die Fribourger weiter aber in der momentanen Verfassung sind die Playoffs schon weit weg.
Der Beste: John Fritsche, in Fribourg aus dem Tempel gejagt und als Matchwinner zurückgekehrt. 1 Tor – 1 Assist.
Die Pflaume: Jonas Holos, der Fribourg Verteidiger steht am Ursprung des Shorthanders und der Entscheidung.
Tore: 19. Fritsche (Bezina) 0:1. 22. Romy (Fritsche/SH) 0:2. 23. Völlmin 0:3. 54. Chavaillaz (Slater/SH) 1:3.
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Lugano – Zug 5:3
Das Spiel: Ein Ärgernis: Zum wiederholten Mal gucken die Refs in die Röhre. Grégory Hofmann schiesst Lugano mit seinem 29. (!) Saisontor in Führung. EVZ-Coach Dan Tangnes nimmt die Coaches Challenge. Doch die Unparteiischen Marc Wiegand und Joris Müller können auf den miserablen TV-Bildern nicht erkennen, ob ein Offside vorliegt. Nach Thomas Thirys vermeintlichem 1:1 ist das Spiel acht Minuten unterbrochen.
Die Spieler drehen Kreise, um sich warm zu halten. Dann wird der Treffer aberkannt. Offenbar hat Lugano-Keeper Merzlikins die Scheibe schon blockiert. Es wird auch Hockey gespielt. Lugano verdient sich den Sieg dank einer aufopferungsvollen Leistung.
Ehre: Julien Vauclair wird für sein 900. Spiel im Lugano-Dress ausgezeichnet, muss sich später aber übergeben. Benoit Jecker übernimmt ab dem Mitteldrittel.
Beste: Grégory Hofmann (HCL)
Pflaume: B. Flynn, verpasst beim Stand von 2:4 das leere Tor.
Tore: 2. Hofmann (Bürgler) 1:0. 10. Everberg (Roe) 1:1. 19. Sannitz (Fazzini, Chorney/PP) 2:1. 29. Walker (Reuille) 3:1. 33. Suri (Klingberg/PP) 3:2. 40. Klasen (Bürgler/PP) 4:2. 58. Morini 5:2 (ins leere Tor). 59. Klingberg (Roe, Everberg) 5:3.
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Ambri – HC Davos 5:2
Das Spiel: Wenn Ambris Sportchef Paolo Duca applaudiert statt mit den Fäusten auf die Tischplatte zu schlagen, ist das ein gutes Zeichen. Und für Applaus hat der 37-Jährige rasch beste Gründe.
Angetrieben von purer Entschlossenheit, nach 2014 wieder mal ein Playoff-Ticket zu lösen, überrennen die Biancoblu die Davoser. Die Bündner kassieren innert 17 Sekunden ein Doppelpack – weil sie vor dem eigenen Tor nicht Herren der Lage sind. Vor dem 0:1 stolpert Verteidiger Nygren neben Torschütze Fora über die Torumrandung. Vor dem 0:2 schiebt Verteidiger Jung Gegner Müller zwar noch aus der Gefahrenzone, aber HCD-Goalie Senn sieht Kubaliks Kracherschuss zu spät.
Dass Ambri angesichts der Ausgangslage nicht die Nerven flattern, ist bemerkenswert und zeugt von Selbstvertrauen. Denn die vorbildliche Arbeit der ganzen Saison mit teils sackstarken Auftritten könnte innert wenigen Tagen nutzlos werden.
Erst die beiden Davoser Anschlusstreffer zum 2:3 lassen die Leventiner hektischer agieren. Der HCD ist dem Ausgleichstreffer näher als Ambri überhaupt einer gefährlichen Torchance. Doch die Biancoblu halten dem Druck stand. Und schieben sich in der Kassenschlange für ein Playoff-Ticket weiter nach vorne.
Der Kampfgeist: Diego Koster (26) ist weder ein glamouröser noch geschickter Spieler, aber mit seinem unendlichen Kampfgeist verkörpert er Ambris Stärke.
Der Beste: Michael Fora (Ambri), in einem wichtigen Spiel mal mit mehr Puckgewinnen als Scheibenverlusten.
Die Pflaume: Fabian Heldner (Davos), vorbildlicher Einsatz mit geblockten Schüssen, aber ist oft zu spät beim Gegner, auch vor
Gegentoren.
Tore:11. (10:35) Fora 1:0. 11. (10:52) Kubalik (Guerra) 2:0. 14. Hofer (Kubalik, Zwerger/PP) 3:0. 23. Pestoni 3:1. 37. Hischier 3:2. 56. D’Agostini (Novotny, Hofer) 4.2. 60. Bianchi (ins leere Tor) 5:2.
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Rapperswil – Langnau 5:2
Das Spiel: Eigentlich müsste der Fall doch klar sein. Die fünf ersten Spiele der Saison hat Langnau gegen Rapperswil gewonnen. Klar, deutlich, mit einem Torverhältnis von 20:6. Der entscheidende Schritt zur ersten Playoff-Qualifikation seit acht Jahren, wo müsste er einfacher zu machen sein als am Obersee? Doch am Freitagabend ist nichts wie sonst. Zunächst schenkt Der Rapperswiler Schweri nach Clark-Vorarbeit Ciaccio einen ein. Zwar kann Tigers-Captain Pascal Berger zügig ausgleichen. Doch als Langnaus Abwehrmann Leeger, der im ersten Drittel zweimal raus muss, auf der Strafbank sitzt, staubt Clark im Powerplay ab – 2:1 für das Tabellenschlusslicht!
Und besser wirds für die Tigers nicht. Jeder Küchenpsychologe sieht: Den Langnauern flattern kurz vor dem Playoff-Ziel die Nerven. Die Emmentaler reihen Fehler an Fehler, sie trauen sich nichts. Symbolisch eine Szene im zweiten Drittel: Topskorer DiDomenico kurvt ums Rappi-Tor, ohne gefährlich abzuschliessen. Er kurvt so lange, bis ihn Verteidiger Maier schliesslich humorlos an die Bande nagelt.
Dass sich dieselbe Szene ein paar Minuten später mit den gleichen Akteuren noch einmal exakt gleich abspielt – es spricht nicht für die Langnauer Lernfähigkeit. 5:2 heisst es am Ende für Schlusslicht Rappi, vierte Niederlage in Folge für die taumelnden Tigers. Und die letzten Aufgaben werden nicht leichter. Am Samstag wartet der SCB, am Montag geht es gegen Lausanne. Der
Der Beste: Kevin Clark (Rappi). Wenn er am Puck ist, wirds gefährlich. 17 Saisonspiele, 16 Punkte.
Die Pflaume: Larri Leeger (SCL). Wandert im 1. Drittel zweimal in die Kühlbox. Einmal klingelts.
Die Tore: 11. Schweri (Clark) 1:0. 13. P. Berger (Pesonen, DiDomenico) 1:1. 16. Clark (PP/Casutt, Wellman) 2:1. 22. Mason (Kristo, Maier) 3:1. 24. Gurtner 4:1. 48. Pesonen (DiDomenico) 4:2. 57. Schweri (Kristo) 5:2.
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Biel – Lausanne 4:2
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Das Spiel: Jubel in Biel! Dank dem vierten Sieg in Folge steht das Team von Antti Törmänen definitiv als Playoff-Teilnehmer fest. Der EHCB ist in einer emotionsarmen Partie das bessere Team und lässt am Ende nichts anbrennen.
Kompliziert: Lausanne ist noch nicht definitiv durch, Gottéron und die ZSC Lions könnten punktemässig noch aufschliessen. Sind am Ende alle drei punktgleich, hat der LHC die schlechteste Bilanz.
Zaubertee: Erstes Tor für Bies Nati-Stürmer Damien Brunner nach zwölf torlosen Partien. Nach dem 5:1-Sieg der Seeländer am Dienstag gegen den EVZ erhielt der 32-Jährige in der Zuger Garderobe einen Becher Tee, den er sehr lobte. Der Grund für das Ende der Torflaute?
Der Beste: Toni Rajala (Biel). 27. Saisontor.
Die Pflaume: Sandro Zurkirchen (LHC). Nicht der gewohnte Rückhalt.
Tore: 14. Pouliot (Rajala, Kreis/PP) 1:0. 20. Jeffrey (Lindbohm, Emmerton) 1:1. 25. Schmutz (Fey) 2:1. 32. Rajala (Sataric) 3:1. 38. Bertschy (Eigentor Salmela) 3:2. 49. Brunner (Riat, Earl/PP) 4:2.