Ist Bern eine Eintagsfliege?
Mit 4:0 gewannen die Berner den Viertelfinal gegen den favorisierten Quali-Sieger aus Zürich. Dabei machte das Team von Lars Leuenberger von Spiel zu Spiel einen stärkeren Eindruck. Zum Schluss waren die ZSC Lions praktisch chancenlos und hatten den Eindruck, dass mit Jakub Stepanek ein Übermensch im Tor steht. Doch war der SCB wirklich so gut? Oder waren es die Zürcher, die gegen die Quali-Versager an sich selbst scheiterten? Die Antwort auf diese Fragen wird die Halbfinal-Serie gegen Davos liefern. Letzte Saison machte der spätere Meister im Halbfinal mit dem SCB kurzen Prozess und gewann die Serie 4:0.
Spürt der HCD den Druck?
Der SCB hat die ungewohnte Rolle des unbelasteten Aussenseiters nach den harten Wochen des Strich-Drucks genossen. Die Davoser ihrerseits wirkten gegen die Kloten Flyers, die eine fast identische Ausgangslage wie der SCB hatten, unbeeindruckt. Als ob sie sich sagen würden: «Druck? Was ist das? Wir waren ja eben erst Meister. Wir müssen nichts mehr beweisen.»
In Bern dürfte man sich kaum darauf verlassen können, dass auch der nächste Gegner am Druck zerbricht, zumal vor allem die Viertelfinals für den Favoriten mental schwierig zu bewältigen sind und Arno Del Curto alle Tricks kennt.
Wie wirkt sich der Fall von Lars Leuenberger aus?
Die Spieler des SCB ahnten es schon. Doch nun haben sie Gewissheit: Lars Leuenberger wird nächste Saison nicht mehr ihr Coach sein und durch den Finnen Kari Jalonen ersetzt. Leuenberger hat die Katze nach dem Viertelfinal-Coup selbst aus dem Sack gelassen. Wie wirkt sich das auf die Mannschaft aus? Es gibt drei Varianten: 1. Team und Trainer wachsen enger zusammen und ziehen Energie daraus. 2. Der Entscheid schwächt die Kampfkraft. 3. Es hat überhaupt keinen Einfluss auf das Team.