Der Mensch ist ein gefühlsbasiertes Wesen. Generell gilt: Je wärmer das Klima, desto extrovertierter und emotionaler sind die dort ansässigen Leute. Als Exempel die Brasil-Kicker, die mit ihren offensichtlich im Training einstudierten Torjubel-Tänzen gerade an der WM für Aufsehen sorgen.
Jede Sportart verfügt sozusagen über ihre eigene Seele. In dieser finden sich auch die Gepflogenheiten, mit denen der jeweilige Sport gelebt wird. Im Eishockey gibt man sich gegen aussen gern cool und zugeknöpft. Die Sportart stammt ja aus kühleren Regionen dieser Erde.
Entsprechend dieser Umstände würden Jubelgebärden, wie sie die Brasilianer zelebrieren, als absolute Respektlosigkeit gegenüber dem Gegner empfunden. Möglicherweise würde sowas üble Massenkeilereien auslösen und die Regelhüter hätten das Ganze darum wohl als unsportliches Verhalten sofort unterbunden.
Auf Schweizer Eis legendär, weil bislang punkto Extravaganz unerreicht, bleibt der Torjubel des ehemaligen Davos- und Lugano-Verteidigers und heutigen Ajoie-Assistenztrainers Petteri Nummelin. Jedes seiner Tore feierte er mit einer imaginären Geigenspieler-Einlage. Logisch, hat Nummelin damit bei seinen Widersachern keine Sympathiepunkte gewonnen.
Interessanter Fakt dazu: Nummelin hatte diese Art der Zelebration seinem Vater Timo nachgemacht. Vater Nummelin war finnischer Nationalspieler und Meister, sowohl im Fussball wie auch im Eishockey! Mehr noch: Ihm gelang es in seinem Leben nicht nur bester Fussballer, sondern auch bester Eishockeyaner Finnlands zu werden.
Sahen wir mit dem ungewohnten Geigerjubel der Nummelins womöglich das Resultat einer Verschmelzung der Eishockey- und Fussballseele? Ein spektakulärer Hingucker war es allemal.