In Anbetracht ihrer Tragweite ist es alles andere als widernatürlich, wenn Beschlüsse und Strategien von Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft umstritten sind. Erhitzte Gemüter und rauchende Köpfe im Zeichen des öffentlichen Diskurses erhöhen den Steigungsgrad der gesellschaftlichen Entwicklungskurve.

Fast überall hat die Wissenschaft als Zankapfel der Wahrheitsfindung zu dienen. Im Sportmanagement erweist sich die Rechtfertigung über getroffene Massnahmen noch um einiges unberechenbarer. Ziemlich intransparent, wenn nicht geradezu verzwackt, gestaltet sich in diesem Ressort der Entscheidungsprozess.

Wissenschaftliche Erkenntnisse geniessen im Spitzensport ausser in Bereichen wie der Ernährung oder Trainingslehre nicht oft Priorität. Stattdessen gelten die Vorzüge der Intuition und Bauernschlauheit.

Die Kriterien für eine Anstellung eines neuen Trainers oder Sportchefs etwa: Sie unterscheiden sich meist nicht sonderlich vom individuellen Modegeschmack eines einstellenden Geschäftsleitungsmitglieds. Welche Linie wird gefahren? Die Traditionelle, oder eventuell die des Mutes zum Unkonventionellen? Autoritärer Führungsstil, oder doch eher ein an Eigenverantwortung appellierender, sozialer Kuschelgang?

Selbst vergangene Leistungsausweise sind für Übungsleiter, Funktionäre sowie Spieler kein Garant mehr für Erfolg. Zu komplex ist das moderne Mannschaftsgefüge, als zu volatil kann sich das Umfeld eines Klubs entpuppen.

Menschen in Positionen der Verantwortung sollten mit allen Formen des Tadels leben können. Es sei halt der Preis für deren hohen Besoldung, meinen Viele. Aus Kritik die richtigen Schlüsse ziehen, dies kann allerdings auch ein jeder Mensch.