Die Flyers sollten auch höhere Ansprüche an sich selbst haben, als nach einer Saison mit dem tiefsten Zuschauerschnitt, einem bevorstehenden 7-Millionen-Franken-Verlust und einem weiteren verlorenen Präsidenten zu behaupten, mit der Playoff-Teilnahme sei das Saisonziel ja erreicht worden und deshalb wäre alles in Ordnung.
Die Mannschaft tritt auf, als ob sie schon zufrieden wäre. Auf dem Eis fehlt die letzte Konsequenz, daneben ein Haufen Zuschauer – was solls? Nächstes Jahr wird alles besser.
Erst mal wäre es hilfreich, wenn es auch in der Gegenwart etwas besser würde. Der Gedanke, der HCD könne sich in dieser Serie höchstens selbst schlagen, erhält gestern auf jeden Fall reichhaltige Nahrung.
Vielleicht schleicht sich bei den Bündnern ja frühzeitig eine lähme2nde Genügsamkeit ein, vielleicht sackt die Spannung ob der fehlenden Gegenwehr ins Bodenlose. Oder sie werden einfach müde, weil ihre Spielweise einen Resonanzkörper braucht, einen Gegner, der mit hohem Rhythmus und etwas Härte dagegenhält.
Morgen müssen die Zürcher schon etwas mehr Leidenschaft investieren, wollen sie die Zuschauer zu einer kurz- und langfristigen Rückkehr in die Swiss Arena bewegen.
Mit Leidenschaft ist Intensität im Spiel gemeint – nicht Disziplinlosigkeiten, wie gestern von Hollenstein, Collenberg oder Sheppard, als die Partie längst entschieden war. Mit Mätzchen allein lässt sich dieser HCD nicht aus dem Gleichgewicht kippen.