Dave Sutter: Mit 9 erstmals auf dem Eis
«Die anderen Kinder haben mich ausgelacht»

Biel-Aufsteiger Dave Sutter, ursprünglich aus Kamerun, kam mit vier Jahren in die Schweiz. Erst mit neun Jahren steht Dave erstmals auf Schlittschuhen. Eigentlich viel zu spät für eine Profi-Karriere.
Publiziert: 07.01.2016 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:49 Uhr
Von Christoph Schär

Dave Sutters Geschichte beginnt in der kamerunischen Zweimillionenstadt Douala an der afrikanischen Atlantikküste fast 5'000 Kilometer von Biel entfernt. 1992 kommt er dort als Dave Ntamack zur Welt. Den Vater lernt er nie richtig kennen. Inzwischen ist dieser verstorben. Als Dave vier Jahre alt ist, beschliesst seine Mutter, mit ihm in der Schweiz ein neues Leben zu beginnen.

In der Walliser Gemeinde Monthey finden die beiden eine neue Heimat und die Mutter einen neuen Lebenspartner. Von ihm übernimmt Dave die Leidenschaft fürs Hockey. Und den Namen Sutter. Obwohl im Pass nach wie vor «Ntamack» steht. «Den Namen Sutter verwende ich nur fürs Hockey, weil ich meinem Stiefvater so viel zu verdanken habe. Er hat mich immer unterstützt, mich für Trainings und Spiele überall hingefahren.»

In einer WG mit Kumpel Dufner

Erst mit neun Jahren steht Dave erstmals auf Schlittschuhen. Eigentlich viel zu spät für eine spätere Profi-Karriere. «Am Anfang bin ich immer hingefallen, die anderen Kinder haben mich ausgelacht. Das hat mich motiviert, es zu lernen.»

Jede freie Minute verbringt er fortan auf der Eisbahn, «immer wenn ­offen war, von zwei Uhr nachmittags bis sechs Uhr abends.» Und er entwickelt sich prächtig.

Bei Servettes Junioren und den Seattle Thunderbirds in der kanadischen Junioren-Liga WHL lernte Dave, sich durchzusetzen. Inzwischen ist er 1,95 Meter gross, ein Musterathlet. Nach drei Saisons in der NLB bei Martigny und La Chaux-de-Fonds will er sich bei Biel in der NLA etablieren. Mit Teamkollege Mauro Dufner (20) bewohnt er eine WG unweit der Tissot-Arena. «Ich koche, er macht die handwerklichen Sachen.»

Wann immer möglich besucht er die Eltern, die bei jedem Heimspiel dabei sind, und die Freundin im Wallis. In Kamerun war er letztmals vor zehn Jahren. «Im Moment konzentriere ich mich voll aufs Eishockey.» Das scheint sich zu lohnen. Gegen Servette gelang Sutter am 3. Januar für Biel erstmals ein Doppelpack.

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