Der Name Bircher weckt in Kloten böse Erinnerungen. Im Dezember 2008 übernahm der Immobilien-Unternehmer Jürg Bircher das Präsidentenamt der Flyers. Das damalige Ziel des heute 50-Jährigen? Der Meistertitel. Was blieb, war ein Scherbenhaufen.
Innerhalb von zwei Jahren stieg der Aufwand um 54 Prozent. Im Frühjahr 2012 stand Kloten mit elf Millionen Franken Schulden vor dem Konkurs. Ohne Milliardär Philippe Gaydoul gäbe es den Traditionsklub heute nicht mehr.
Gestern schrieb wieder ein Bircher Geschichte. Er heisst Alain, ist 17 Jahre jung und der Sohn des ehemaligen Präsidenten. Der Verteidiger kommt im Cup-Halbfinal erstmals in der ersten Mannschaft zum Einsatz. Er spielt mit der Nummer 85. Doch der Name auf seinem Trikot fehlt, wie bei allen Neulingen.
Der 187 Zentimeter grosse Bircher agiert furchtlos und wirkt wild entschlossen. Schon im ersten Einsatz nimmt er Servettes Timothy Kast die Scheibe ab. Doch der Gitterlibueb hat auch Glück, als er einen Check von Servette-Rüpel Alex Picard nicht kommen sieht – und sich den Kopf an der Bande anschlägt. Bircher muss gepflegt werden, kehrt wenige Minuten später aber wieder zurück.
Ebenfalls stark ist Flyers-Goalie Jonas Müller. Der 30-jährige Gerber-Ersatz ist – wie schon am Sonntag beim 3:2 gegen die Lakers – eine echte Verstärkung. Auch dank ihm braucht Simpson nun nur noch einen Sieg für den Cup-Triumph.
Servette feiert sich selbst. So präsentieren Zampano Chris McSorley und sein Assistent Louis Matte den Fans vor dem Match den Spengler Cup.