Klar, die Playoffs wären ihr sportliches Highlight gewesen. Doch das Jahr 2020 hätte für Santeri Alatalo (29) und David Ullström (30) noch einen ganz besonderen Tag bereitgehalten: Ihre Hochzeit. Doch der EVZ-Verteidiger und der Biel-Stürmer müssen ihre Vorfreude konservieren. Denn die Coronakrise zwingt sie wohl oder übel zur Absage.
An Weihnachten 2018 machte Alatalo seinem Schatz Heli Isosuo den Antrag. Im letzten Sommer plante das Paar in seiner Heimat Finnland das Fest, die Location ist gebucht, die Anzahlung gemacht, die Einladungen an Familie und Freunde sind raus. «Heli hat auch schon ihr Kleid», verrät der Zuger Abwehrspieler, «aber gesehen habe ich es natürlich noch nicht. Ich hoffe eigentlich, ich werde es aber noch diesen Sommer.»
Isolation nach Einreise
Am 4. Juli wäre der grosse Tag. Das Paar hofft noch. «Wir behalten uns den definitiven Entscheid noch offen. Aber werden die Massnahmen bis Ende Monat nicht gelockert, müssen wir unsere Hochzeit wohl oder über absagen und verschieben.» Erst seit letzter Woche sind in Finnland die Restaurants wegen der Coronakrise geschlossen.
Die Fitness-Center wären noch offen, doch Alatalo trainiert für sich zuhause, weil er kein Risiko eingehen will. Als der Finne mit Schweizer Lizenz nach dem Saisonabbruch mit Heli in die Heimat einreiste, musste das Paar in ihrer Heimatstadt Hämeenlinna in eine zweiwöchige Isolation. Wie lange sich der Familienbesuch in Finnland nun für sie hinzieht, weiss das Paar noch nicht, «bestenfalls bis zur Hochzeit, falls sie stattfinden könnte», so Alatalo, der kürzlich den Schweizer Pass beantragt hat.
Ullström: «Natürlich waren wir im ersten Moment traurig»
Auch Ullström, der letzte Saison für den EHC Biel stürmte, ist sofort nach dem Saisonabbruch in die Heimat gereist. «Ich war mit zwei taffen Situationen konfrontiert», erzählt der Schwede. Zunächst das abrupte Saisonende. Dann die Erkenntnis, dass die Traumhochzeit in Italien dem Coronavirus zum Opfer fällt.
Im Juni wollten sich David und sein Schatz Lina in der Toskana das Ja-Wort geben. Mit dabei Söhnchen Noel (1). Anzug und Hochzeitskleid hängen schon lange im Schrank parat, die Anzahlung fürs Fest war gemacht, der Kuchen ausgesucht. Doch statt im 2020 soll es nun auch im 2021 soweit sein. «Natürlich waren wir im ersten Moment traurig über die Verschiebung», gesteht Ullström, «aber die Pandemie ist grösser als alles. Wichtiger ist, dass wir, die Familie und unsere Freunde gesund bleiben.»
Wann genau die Hochzeit nachgeholt werden soll, steht noch in den Sternen. «Es gibt momentan so viele offene Fragen und keine Antworten.» Auch die sportliche ist eine davon. Der Stürmer hat noch keinen Vertrag für nächste Saison. «Im Moment stehen die Gespräche still.» Aber Ullström macht kein Geheimnis draus, dass er gerne nach Biel zurückkehren würde.