Boss Marc Lüthi platzt der Kragen
SCB am Boden

Der SCB ist so schlecht wie seit 30 Jahren nicht mehr. Boss Marc Lüthi hält den Spielern eine Standpauke.
Publiziert: 24.01.2016 um 22:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:45 Uhr
Angelo Rocchinotti

In der SCB-Kabine geht es nach dem Spiel zu und her wie im hölzernen Himmel. CEO Marc Lüthi knallt die Türe hinter sich zu, flucht, tobt und brüllt. Eine halbe Stunde später kehrt er zurück, zündet sich erst eine Zigarette an und stellt sich dann den Fragen der Journalisten.

«Ich war seit Jahren nicht mehr in der Kabine. Es hat sicher nichts geschadet. Und mir hat es auf alle Fälle gutgetan.»

Bern verliert beim Schlusslicht Biel zum sechsten Mal in Folge. Das gabs seit 30 Jahren nicht mehr. Dabei stellen sich die Mutzen richtig dämlich an.

Innerhalb von 18 Sekunden vergeigen sie eine 2:0-Führung. Zweimal kommt der Gegner ungehindert zum Abschluss. «Dabei trainieren wir das 100'000 Mal. Das darf nicht passieren», ärgert sich Trainer Lars Leuenberger, der sich zu Lüthis Kabinenpredigt nicht äussern will.

Lüthi glaubt immer noch an seine «Buben»

Auch Leuenbergers Assistent Marco Bayer steht im Mittelpunkt. Der bekommt beim Stand von 3:2 eine Strafe wegen Reklamierens aufgebrummt. Prompt gleicht Biel aus. Was war da los? «Gleich zweimal lief die Uhr nicht weiter. Dass man uns dann so arrogant behandeln muss, nur weil wir zwei junge Trainer sind, ist unter jedem Sauhund», spricht Leuenberger Klartext.

Wie gehts jetzt weiter? «Ich werfe sicher nicht das Handtuch», sagt der Coach. Und Lüthi betont: «Grundsätzlich nützen Trainerwechsel nichts. Das haben wir gesehen. Ich glaube an diese Buben. Ich sah sie schon anders auftreten. Ich bin sehr überzeugt, dass sie es können. Es liegt an ihnen. Genau das habe ich ihnen gesagt.»

Der SCB steht vor der Woche der Wahrheit, braucht am Dienstag in Lausanne und am Freitag in Ambri Punkte, sonst sind die Playoffs wohl gelaufen.

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