Beim Schweizer Eishockey-Verband kann man kurz durchatmen. Die U18-Nati hat das dritte und entscheidende Relegationsspiel gegen die Slowakei (6:3) in Schweden gewonnen und damit den Abstieg vermieden. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Leistung.
Kritische Geister in unserem Eishockey befürchten nun, dass dies die Probleme in der Nachwuchs-Ausbildung übertünchen könnte und die dringend nötigen Veränderungen aufgeschoben werden könnten.
Dass die Schweizer bis zur U18-Stufe den Anschluss an die besten Nationen immer mehr verloren haben, ist trotz des versöhnlichen Abschlusses nicht zu übersehen. So setzte es an der WM gegen Finnland eine 0:12-Packung ab. Gegen Tschechien gab es ein 2:8 und gegen Kanada ein 4:7.
Top-Kandidat für Wohlwend-Nachfolge
Von Auftritten, wie man sie noch vor vier Jahren beim Heimturnier in Zug, als Denis Malgin, Jonas Siegenthaler, Nico Hischier & Co. Rang 4 erreichten, sah, ist die U18-Nati meilenweit entfernt. Und das liegt nicht bestimmt nicht an Thierry Paterlini.
Im Gegenteil. Dass die Schweiz bisher den Abstieg (noch) vermeiden konnte, ist zu einem grossen Teil das Verdienst des Trainers. Wenn man sich nun auf die Suche nach einem Nachfolger von U20-Nati-Coach Christian Wohlwend, der Davos-Trainer wird, macht, müsste Paterlini der erste Kandidat sein.
Wer kommt sonst noch dafür in Frage? Vielleicht Lars Leuenberger, der seit dem Meistertitel 2016 mit dem SC Bern nicht mehr an der Bande stand.
Im Alter von 18 bis 20 holen Schweizer auf
Es wäre interessant, zu sehen, zu was Paterlini im Stande ist, wenn er mit einem konkurrenzfähigeren Team arbeiten kann. Denn zum Glück entwickelten sich die Schweizer Talente im Alter zwischen 18 und 20 in den letzten Jahren stets gut.
Nun muss man alles dafür tun, dass man sich in Zukunft bis dahin nicht mehr so einen grossen Rückstand in der Ausbildung einhandelt.