Eishockey. Brutal und schön. Eine göttliche Komödie? Drama satt, auf jeden Fall. Damit es nicht ausufert, damit die Spieler keine Selbstjustiz verüben und straffällig werden, gibt es die Sportjustiz.
Diese hat den Auftrag, das Spiel im Sinn des Sports sauber zu halten. Körperbetont, aber im Sinn des Regelwerks.
In den letzten Jahren versucht man verzweifelt, gegen Kopfverletzungen anzukämpfen. Man hat das Regelwerk verschärft und angepasst. Weil das Spiel dynamischer wurde, die Spieler grösser, härter, schneller. Checks, die vor zehn Jahren noch durchgewunken wurden, sind mittlerweile verboten.
Checks, die den Kopf des Gegners zum primären Ziel haben. Checks wie der von Julien Sprunger am Samstag in Fribourg. Ein Check, der nur den Kopf von Daniel Rubin traf. Kein sauberer Check. Es gibt aber saubere Checks, die eine Verletzung zur Folge haben. Damit muss im Eishockey gerechnet werden.
Und was macht die Ligajustiz in diesem Fall? Anstatt ein Zeichen zu setzen, spricht man den Wiederholungstäter Sprunger frei. Ein Spieler, der in der Szene als «Softie» bekannt ist. Ein Spieler, der, wenn er mal zu einem Check ansetzt, seine Gegner meist verletzt, weil er nicht fair spielt, sondern seine Gegner dann attackiert, wenn sie ihn nicht sehen können.
Kein Verfahren gegen Sprunger – ein falscher Entscheid. Ein Skandal. Mit Signalwirkung. Versagt die Sportjustiz, greifen die Spieler zur Selbstjustiz. Wenn die Schiedsrichter wegschauen, wenn das Departement für Spielersicherheit wegschaut, wird es auf dem Eis geregelt. Wird Sprunger morgen verletzt, trägt die Liga mit ihrem Justizapparat eine Teilschuld.
Sprunger selbst wäre wohl noch nie so dankbar gewesen, hätte er eine Sperre von, sagen wir, vier oder fünf Spielen bekommen, damit er nicht mehr gegen Servette spielen muss.
Abschliessende Fragen: Weshalb brauchen wir ein Departement für Spielersicherheit mit dem ehemaligen Schiedsrichter Auger, wenn es seine Arbeit nicht macht? Wie antworten wir, wenn uns Eltern fragen, ob Eishockey für ihre Kids nicht zu gefährlich ist? Warum haben wir eine Buschliga?
«Rubin ist der scheibenführende Spieler und darf daher gecheckt werden. Der Check geht mit seiner Hauptenergie direkt gegen den Körper und nicht zum Kopf. Es ist seitens Sprunger kein Aufrichten und kein Aufspringen ersichtlich - Arm und Ellbogen bleiben am Körper.
Sprunger fährt nicht aktiv Schlittschuh, er gleitet bei der Checkausführung und legt keine extensive Energie in die Aktion. Es ist jedoch ersichtlich, dass Rubins Kopf in der Konsequenz des Körperkontakts heftig auf dem Eis aufschlägt. (Zudem ist nicht zweifelsfrei feststellbar, zu welchem Zeitpunkt sich Rubin verletzte.)
Diese Faktoren führen dazu, dass diese Aktion keine Anklage sowie keine Verfahrenseröffnung zur Folge haben. Swiss Ice Hockey bedauert diesen Vorfall sehr und wünscht Daniel Rubin ein rasches Genesen.»
«Rubin ist der scheibenführende Spieler und darf daher gecheckt werden. Der Check geht mit seiner Hauptenergie direkt gegen den Körper und nicht zum Kopf. Es ist seitens Sprunger kein Aufrichten und kein Aufspringen ersichtlich - Arm und Ellbogen bleiben am Körper.
Sprunger fährt nicht aktiv Schlittschuh, er gleitet bei der Checkausführung und legt keine extensive Energie in die Aktion. Es ist jedoch ersichtlich, dass Rubins Kopf in der Konsequenz des Körperkontakts heftig auf dem Eis aufschlägt. (Zudem ist nicht zweifelsfrei feststellbar, zu welchem Zeitpunkt sich Rubin verletzte.)
Diese Faktoren führen dazu, dass diese Aktion keine Anklage sowie keine Verfahrenseröffnung zur Folge haben. Swiss Ice Hockey bedauert diesen Vorfall sehr und wünscht Daniel Rubin ein rasches Genesen.»