Gallacher scheint einiges auf der hohen Kante zu haben. Schliesslich behauptete seine Ex-Frau vor einem Jahr, er habe ihr bei der Scheidung mehrere Hundert Millionen Franken Besitz verschwiegen.
Wie viel er Philippe Gaydoul für die Flyers zahlen musste, wollen beide nicht verraten. «Wir haben einen signifikanten Betrag investiert», sagt Gallacher nur.
Sind die Flyers für den Öl-Magnaten ein Investment oder ein Sammler-Objekt? «Ich hoffe beides.» Aufs Schweizer Eishockey seien er und seine Crew bei den Portland Winterhawks aufmerksam geworden. Beim amerikanischen Juniorenteam, das Gallacher 2008 in einem sportlich und finanziell schlechten Zustand übernahm, spielten auch die späteren NHL-Erstrunden-Drafts Luca Sbisa, Nino Niederreiter und Sven Bärtschi.
Gallacher ist überzeugt, dank dem Knowhow seiner Crew wie in Portland auch in Kloten den Turnaround schaffe zu können. Erst sportlich, dann auch finanziell. «Die Fans wollen Siege», sagt der 54-Jährige. «Die Grundlage ist da. Ich denke, wir werden schon nächste Saison viele überraschen.»
Sein Rezept: «Es ist im Sport wie in jedem anderen Business. Man muss die richtigen Leute an die richtigen Stellen setzen.» Seine Leute sind die erfahrenen Sport-Business-Manager Doug Piper und Ken Stickney, der VR-Präsident wird, sowie Bob Strumm, der seit 40 Jahren als Trainer, General Manager und Scout tätig ist.
Obwohl die Flyers in den Saisons unter Gaydoul 6, 7 und diesmal noch mehr Millionen Franken Minus einfuhren, denken die Kanadier nicht ans Sparen. Sie wollen zunächst investieren. In den Nachwuchs, ins Scouting, ins Team («wir werden gute Ausländer haben»). Zudem soll auch die Geschäftsstelle ausgebaut werden.
Auf die Frage, ob ihnen bewusst sei, dass fast alle NLA-Klubs rote Zahlen schreiben, lachen Gallacher und seine Crew und nicken. Fürs Sportliche bleibt Sean Simpson («einer der aktuell besten Hockey-Coaches») zuständig. Das Tagesgeschäft in Kloten führt CEO Matthias Berner.