Nach dem 3:0-Sieg gegen Lausanne fällt Kevin Schläpfer die ganze Last von den Schultern. Endlich ist Biel im «Teletext» grün. Der Coach klatscht, jubelt und macht Umarmungs-Gesten in Richtung seiner Freundin Nicole, die von der Tribüne aus mitfiebert.
«Ich war so nervös, hatte auch sechs Minuten vor Schluss noch Angst, dass es nicht reicht. Die Anspannung war fast unerträglich. Und die Schluss-Sirene eine Erlösung», sagt der 45-Jährige nach seiner dritten Playoff-Quali mit heiserer Stimme.
Schläpfer lässt den Abend mit seinen Liebsten in Biels Loge ausklingen. Er trinkt Cola Light. Wie immer. Es ist ein Gedränge. Alle wollen dem Baselbieter gratulieren, ihm anerkennend auf die Schultern klopfen. Per SMS meldet sich sogar Lugano-Star Damien Brunner.
Gegen Mitternacht hat Schläpfer genug. Er steigt in seinen weissen VW Sharan – und macht sich auf den Heimweg nach Sissach BL. Da passiert das Malheur.
«Ich hatte kaum noch Sprit und fuhr an die Tankstelle.» Schläpfer zieht die grüne Zapfpistole aus der Tanksäule. Ein Fehler! Der Playoff-Held schüttet Benzin in den Dieseltank! «Kaum auf der Autobahn, begann der Motor zu stottern. Dann blieb ich stehen. Das ist mir noch nie passiert. Ich gehe mit meinem Wagen immer an dieselbe Tankstelle. Vermutlich hat mich die grüne Farbe der Zapfpistole verwirrt.»
Schläpfer muss eine halbe Stunde lang auf den Pannendienst warten. Dann wird sein Auto, das mit dem EHC-Biel-Logo versehen ist, abgeschleppt. Schläpfers Freunde chauffieren ihn nach Hause.
Der Baselbieter nimmts gelassen. «Ich kam ja glimpflich davon. Die Playoff-Freude überwiegt.»
Gestern genoss der Erfolgs-Coach die Fasnacht in Sissach. Heute geht er an den Morgestraich. Und ab Samstag trifft Biel in den Viertelfinals auf die ZSC Lions. «Eine riesen Sache. Ich bin meinen Spielern und allen, die uns unterstützt haben, unendlich dankbar.»