Als Ramon Untersander im Sommer von Biel nach Bern wechselte, wurde über den Verteidiger gespottet. Er sei mental zerbrechlich, werde wie Thomas Wellinger die Zelte in der Hauptstadt bald wieder abbrechen, hiess es. Biels Sportchef Martin Steinegger versuchte den 25-Jährigen noch von seinem Unterfangen abzuhalten. Doch «Unti» liess sich nicht beirren und lässt die Kritiker nun alt aussehen.
Mit zwei Toren gegen Lausanne schoss der Rheintaler die Mutzen in die Playoffs. Gegen die Lions skorte der SCB-Held zum vierten Mal in den letzten drei Spielen. «Das ist verrückt», sagt Untersander, der die meisten Treffer (7) aller SCB-Verteidiger erzielt hat und zudem die beste Plus-Minus-Bilanz (+4) des Teams aufweist. «Ein super Zug, ihn zu holen. Er ist unsere Zukunft», schwärmt Trainer Lars Leuenberger.
Die kritischen Stimmen liessen den zurückhaltenden Untersander, der in Widnau SG aufwuchs, kalt. «Das hat mich nie interessiert. Ich habe genug Selbstvertrauen, wusste, dass ich es packen werde und in Bern etwas bewegen kann», so der Nati-Back.
Stets an ihn geglaubt hat Trainer Guy Boucher. «Er war der Grund für meinen Wechsel. Boucher sagte mir, ich hätte Potenzial. Er könne mich weiterbringen.» Mittlerweile ist Boucher weg. Und Untersander überirdisch.